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Haader, M.
Einfluss der intraamniotischen IGF-1-Applikation auf die Lungenentwicklung von Rattenfeten mit Nitrofen-induzierter kongenitaler Zwerchfellhernie
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2012. pp. 325 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Hiden Ursula
Klaritsch Philipp
Altmetrics:

Abstract:
Zielsetzung: Die angeborene Zwerchfellhernie (CDH) ist mit einer hohen Morbidität und Mortalität vergesellschaftet, die in erster Linie auf die begleitende Entstehung einer pulmonalen Hypoplasie und pulmonalen Hypertonie zurückzuführen sind. Die Insulin-like growth factors (IGFs) spielen eine wichtige Rolle in der fetalen Entwicklung und bei der Regulation des fetalen Lungenwachstums. In dieser Studie sollte die Wirkung von intraamniotisch appliziertem, humanem rekombinantem IGF-1 (rhIGF-1) auf die hypoplastischen Lungen von Rattenfeten am Nitrofen-Modell untersucht werden. Methoden: Trächtigen Sprague-Dawley-Ratten wurden am Schwangerschaftstag 9,5 (E9,5) 100 mg in Olivenöl gelöstes Nitrofen verabreicht, die Ratten der Kontrollgruppe blieben unbehandelt. In das Fruchtwasser der jeweiligen Feten der Nitrofen-exponierten Mutterratten wurden an den Tagen 19 und 20 jeweils 0,2 µg rhIGF-1 (IGF-1-Gruppe), oder eine Kochsalzlösung (Plazebogruppe) injiziert. Am Tag 21,5 wurden die Feten operativ entbunden, die Überlebenden seziert und auf das Vorliegen einer angeborenen Zwerchfellhernie untersucht. Jeweils 15 CDH-positive Feten der IGF-1- und der Plazebogruppe und 5 unbehandelte Feten der Kontrollgruppe wurden in die Analyse eingeschlossen. Nach sofortigem Frieren der Proben wurden ihre linken Lungen mittels Immunhistochemie und die rechten Lungen mittels real-time reverse transcription polymerase chain reaction (RT-PCR) untersucht. Ergebnisse: Fetales Körpergewicht, Lungengewicht und fetale Lung-to-Body Weight Ratio (LBWR) der Behandlungsgruppen (IGF-1- und Plazebogruppe) waren im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe deutlich reduziert, wobei das Körpergewicht der IGF-1-Gruppe signifikant geringer als das der Plazebogruppe war (p<0,05). Das Lungengewicht der beiden Behandlungsgruppen ließ auf eine schwere Hypoplasie schließen und war im Vergleich zur Kontrollgruppe um etwa 2/3 reduziert. Die Proteinexpression von Ki67 war in den Behandlungsgruppen gleich, aber signifikant höher als bei den Kontrollen. Weiters war in der IGF-1-Gruppe die IGF-1-Proteinexpression signifikant reduziert (p<0,01) und die Igf-2r-mRNA-Expression im Vergleich zur Plazebogruppe signifikant gesteigert (p<0,01). Schlussfolgerung: Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die intraamniotische rhIGF-1-Applikation zu einer signifikanten Reduktion der fetalen Körpergewichte, der IGF-1-Proteinexpression und zu einer signifikanten Steigerung der Igf-2r-mRNA-Expression führte. Dies scheint auf eine Suppression der körpereigenen IGF-Produktion zurückzuführen zu sein, was einen therapeutischen Einsatz von IGF-1 mit dieser Methodik als nicht sinnvoll erscheinen lässt.

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