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Selected Publication:

Kribitz, N.
Wachkoma und Behandlungsabbruch Medizinische, ethische und rechtliche Aspekte
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 68

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Farzi Sylvia Ingrid
Kröll Wolfgang
Altmetrics:

Abstract:
Durch die Entwicklung in der modernen Medizin schaffen es immer mehr Menschen komatöse Zustände zu überleben, es gibt aber auch immer mehr Menschen die nicht mehr vollständig erwachen. Unter dem Begriff Wachkoma verbergen sich mehrere Unterkategorien, die durch die Entwicklung in der Bewusstseinsforschung immer besser voneinander differenziert werden können. Die medizinische Herausforderung liegt unter anderem darin, an einem äußerlich reaktionslosen Patienten Bewusstsein nachzuweisen. Das Wachkoma gibt aber nicht nur wissenschaftliche Fragen auf. Anhand des Schicksals von Menschen wie Eluana Englaro wird sichtbar, dass es in der Frage nach dem moralisch richtigen Umgang mit Wachkoma-Patienten bei weitem nicht geklärt ist. In der medialen Debatte wurde sichtbar, dass das die Beendigung künstlicher Ernährung besonders emotional berührt. Auch wenn es sich bei Fragen am Lebensende um zutiefst persönliche Entscheidungen handelt, ist es aber doch eine große gesellschaftliche Herausforderung Bedingungen zu schaffen, die die ein solche Entscheidung ermöglichen. In dieser Arbeit geht es nicht darum, die Antwort auf die Frage zu finden, ob es moralisch richtig ist, die Behandlung bei Wachkomapatienten abzubrechen, da die Beantwortung dieser Frage an die Wertvorstellungen eines jeden einzelnen Menschen gebunden ist. Es geht vielmehr darum das nötige Werkzeug zu einer vernünftigen Diskussion um dieses Thema bereit zu stellen, denn sie führt bis zur Frage nach dem Sinn des eigenen Daseins. Die vorliegende Arbeit wird anhand des Falles von Eluana Englaro einige Probleme aufzeigen und dann nicht nur einen genaueren Blick auf die medizinischen Fakten und ihre Entwicklungsrichtung werfen, sondern auch einen Überblick über die ethische Debatte geben, sowie die momentane Rechtslage darstellen. In diesem Sinne, soll die Arbeit eine Anregung sein, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

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