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Selected Publication:

Besser-Walzel, GH.
Magnesiumumsatz des Menschen und seine belastungsbedingten Schwankungen - Mg-Supplementation und Sport
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 63 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Sadjak Anton
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Abstract:
Einleitung: Der Magnesiumumsatz des Menschen unter Belastung ist mäßig gut erforscht. Die Notwendigkeit einer Mg-Supplementation in verschiedenen Bereichen wird kontrovers diskutiert. Tendenziell werden einer Mg-Gabe im Ausdauersport und bei verschiedenen Symptom-Komplexen positive Effekte zugesprochen. In dieser Arbeit soll einleitend der Stoffwechsel des Menschen unter körperlicher Belastung und der Mg-Stoffwechsel beschrieben werden. Anschließend werden Studienergebnisse präsentiert und unter Einbeziehung der Ergebnisse diskutiert, inwiefern die Mg-Blutwertanalyse relevant für den Sportmediziner wäre. Kernfrage der Studie ist, ob belastungsbedingt eine Serum-Mg-Änderung stattfindet und wie hoch diese ist. Außerdem wie der Magnesiumumsatz dabei mit anderen Stoffwechselvorgängen (Lactat, CO2-Abatmung etc.) einhergeht und ob mit Mg-Supplementation Änderungen auftreten. Material und Methoden: Einleitend beruhen Fakten, Thesen und Publikationsergebnisse auf einer Literaturrecherche. Anschließend werden Daten aus einer Studie herangezogen. Dabei wurden Blutparameter von 20 freiwilligen Studienteilnehmern vor und nach einem 2400 Meter-Lauf bestimmt. Es fanden Messungen an zwei Tagen statt. Dazwischen nahmen die Hälfte der Teilnehmer (randomisiert) über 14 Tage Magnesium ein. Die Supplementation erfolgte nicht Placebo-kontrolliert. Die in weiterer Folge errechneten Korrelationswerte, Durchschnittswerte und erstellten Diagramme werden diskutiert und mit dem aktuellen Stand des Wissens der Mg-Physiologie verglichen. Ergebnisse: Die Blutparameter pH, pCO2, HCO3, Lactat und Glucose zeigten größtenteils unter Belastung ¿klassische¿ Veränderungen nach den Mechanismen der Energiebereitstellung und des Säureausgleichs. Die Supplementationsgruppe zeigte nach 14- tägiger Mg-Gabe niedrigere Mg-Werte im Kapillarblut als davor und im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die Gruppe Mg(Ja) zeigte aber belastungsbedingte Mg-Anstiege dreier Probanden (37,5%). Diese belastungsbedingten Mg-Anstiege konnten nach nur 14-tägiger Mg-Gabe beobachtet werden, im Allgemeinen fielen die Mg-Werte mit körperlicher Belastung. Die Änderungen der Blutzucker und Mg-Werte zeigten in der Gruppe Mg(Nein) vorhersehbare Verhältnisse (signifikant lineare Beziehung) im Gegensatz zur Gruppe Mg(Ja). Diskussion: Zusammengefasst konnte ein belastungsbedingter Mg-Verlust gezeigt werden, wobei nach Supplementation auch drei Anstiege zu verzeichnen waren. Ein grundsätzlich aktiverer Stoffwechsel der Gruppe mit Supplementation wurde aufgezeigt, hauptsächlich auf Grund von höheren Lactat-Anstiegen. Je mehr Glucose-Verbrauch mit körperlicher Belastung stattfand, umso stärker sanken die Mg-Werte der Gruppe Mg(Nein) ab. Die Gruppe Mg(Ja) erwies sich dabei ¿flexibler¿. Insgesamt kann eine Mg-Einnahme im Ausdauersport und Breitensport, speziell vor strapaziösen Langzeitbelastungen empfohlen werden. Die Serum-Mg-Messung vor und nach körperlicher Belastung kann dem Sportmediziner die Entscheidung für eine Supplementation leichter machen und bei Werten unter 0,5 mmol/l (ionisiertes Mg) kann im Allgemeinen eine Mg-Gabe positiv für den Patienten sein.

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