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Gewählte Publikation:

Schoiswohl, SG.
Der Thr164Ile-Polymorphismus des humanen ß2-adrenergen Rezeptorgens bei systemischer Meningokokkenerkrankung Einfluss der Variante auf die Erkrankung und Etablierung einer Hochdurchsatzmethode zur Genotypisierung
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 84 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Schoiswohl Gabriele Maria
Betreuer*innen:
Binder Alexander
Zenz Werner
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Durch Neisseria meningitidis verursachte Erkrankungen betreffen zu einem Großteil Kinder und Jugendliche ¿ somit ein Patientenkollektiv, das meist frei von Vorerkrankungen ist. Septische Verläufe dieser Erkrankung stellen eine der am raschesten fortschreitenden Ursachen eines septischen Schocks beim Menschen dar. Bereits in den 1980er-Jahren wurde festgestellt, dass genetische Faktoren einen bedeutenden Einfluss auf den Verlauf und den Outcome von Infektionskrankheiten haben können. Der ß2-Adrenozeptor kommt ubiquitär im Körper vor und ist bereits Ziel therapeutischer Interventionen bei anderen Erkrank-ungen. Der ß2-Adrenozeptor ist u.a. an der Regulation des Tonus der glatten Muskulatur der Gefäße und Bronchien, sowie der Kontraktilität und Frequenz des Herzens beteiligt. Die meisten Patienten, die an einer Sepsis versterben, sterben an der Kreislaufinsuffizienz, die im Rahmen des septischen Schocks auftritt. Ziel: Diese Arbeit versucht die Bedeutung der Thr164Ile-Mutation des ß2-Adrenozeptors im Zusammenhang mit durch Meningokokken verursachten Erkrankungen zu beschreiben. Bereits andere Forschungsgruppen konnten nachweisen, dass diese Mutation die Funktion des ß2-Adrenozeptors erheblich beeinflusst. Ein weiteres Ziel war die Entwicklung einer Hochdurchsatzmethode zur Genotypisierung dieser Mutation. Methoden: Zur Untersuchung dienten Proben und Datensätze, die im Rahmen des ¿Central European Meningococcal Network¿ gesammelt wurden. Diese wurden mit zwei unterschiedlichen Verfahren genotypisiert ¿ der TaqMan-PCR-Technologie und der Schmelzkurvenanalyse mit SYBR Green I als verwendetem Farbstoff. Ergebnisse: Es wurde der statistisch signifikante Nachweis erbracht, dass heterozygote Träger der Ile164-Variante des ß2-Adrenozeptors ein höheres Risiko haben an einer durch Meningokokken verursachten Erkrankung zu versterben (OR = 3,6; 95% C.I. = 1,0 ¿ 13,8), sowie auch eine erhöhte Suszeptibilität für diese Erkrankungen zeigen (OR = 3,4; 95% C.I. = 1,2 ¿ 9,5). Bei kontinuierlichen Variablen konnten keine signifikanten Auffälligkeiten gefunden werden. Womöglich auch durch die für derartige Zwecke noch zu geringe Anzahl an Proben und Datensätzen bedingt.

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