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Kanzian, M.
Intraarterielle Thrombolyse und mechanische Rekanalisation beim akuten Schlaganfall
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 71 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Deutschmann Hannes
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Abstract:
Ziel: In dieser retrospektiven Studie soll die Effektivität mechanischer Thrombektomiesysteme und der intraarteriellen Thrombolyse zur Rekanalisation von Gefäßverschlüssen bei akuten Schlaganfällen hinsichtlich des angiographischen Ergebnisses und des klinischen Outcomes untersucht werden. Methodik: In dieser Arbeit wurde eine retrospektiver Datenanalyse von 28 Patienten mit akutem Schlaganfall durchgeführt, die in einem Zeitraum von Dezember 2007 bis November 2010 an der Universitätsklinik Graz mittels intraarterieller Thrombolyse und/oder mechanischer Thrombektomie behandelt wurden. Anhand der OP- Berichte des endovaskulären Eingriffes und der Entlassungsarztbriefe wurde das angiographische Ergebnis und das klinische Outcome eruiert. Ergebnisse: Insgesamt konnte bei 23 von 28 Patienten (82,1%) eine erfolgreiche Rekanalisation (TICI 3 und 2) erreicht werden. Die Gruppe mit alleiniger lokaler Lysetherapie erbrachte in 8 von 9 Fällen (88,8%) die häufigsten TICI 3 und 2. Die alleinige mechanische Thrombektomie erzielte in 5 von 6 Fällen (83,3%) und die Kombinationstherapie in 10 von 13 Fällen (76,9%) eine erfolgreiche Rekanalisation. Die Thrombektomiedevices Solitair, Penumbra und Alligator lieferten mit einer 100%igen Rekanalisationsrate die besten Ergebnisse. Ein gutes klinisches Outcome (mRS 0-2) konnte bei 7 von 28 Patienten (25%) erreicht werden. Den besten klinischen Erfolg erbrachte die alleinige intraarterielle Lysetherapie mit 33,3%, dicht gefolgt von der Kombinationstherapie mit 30,8%. Bei der alleinigen mechanischen Thrombektomie konnte in keinem Fall ein mRS 0-2 verzeichnet werden. Schlussfolgerung: Das angiographische Ergebnis zeigt, dass eine erfolgreiche Rekanalisation mit allen drei Therapieoptionen möglich und effektiv ist. Vor allem die Methoden der mechanischen Rekanalisation konnten in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt und verbessert werden. Eine erfolgreiche Wiedereröffnung des Gefäßes ist jedoch nicht immer gleichzusetzen mit einem guten klinischen Outcome. Für eine verlässliche Analyse der genauen Zusammenhänge zwischen der Zeit bis zur Rekanalisation, dem Vorhandensein von Kollateralen, dem Verschlussausmaß und technisch bedingten Einflussfaktoren (z.B. zusätzlich vorliegende Stenose der ACI), und dem klinischen Outcome liegen aber zu wenig Daten vor.

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