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Gewählte Publikation:

Scheuchenegger, AB.
Der Einfluss des Gestationsalters auf die frühe Morbidität von Frühgeborenen mit einem Gestationsalter von 32 bis 36 vollendeten Wochen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 114 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Scheuchenegger Anna Birgitta
Betreuer*innen:
Resch Bernhard
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Etwa 10% aller Geburten in Österreich sind Frühgeborene von 32+0 bis 36+6 Gestationswochen; bis dato besteht wenig Wissen über das Morbiditätsrisiko dieser Gruppe von Frühgeborenen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Morbidität während des Krankenhauserstaufenthalts, die mit der jeweiligen Gestationswoche (320/7 bis 366/7) einhergeht, sowie den Einfluss von mütterlichen und perinatalen Komplikationen darauf, zu untersuchen. Methode: In dieser retrospektiven Kohortenstudie wurden alle Frühgeborenen von 32+0 bis 36+6 GW ohne kongenitale Anomalien, die an der LFKK Linz zwischen 2007 und Juni 2010 geboren wurden, eingeschlossen (n=870). Alle aufgetretenen Morbiditäten (respiratorische und gastrointestinale Probleme, Hypoglykämie, Hyperbilirubinämie mit Phototherapie, weitere relevante Probleme, Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation und Gesamtaufenthaltsdauer) während des Krankenhauserstaufenthalts wurden untersucht. Eine logistische Regressionsanalyse wurde angewendet um den Zusammenhang zwischen Morbidität, mütterlichen und perinatalen Komplikationen und dem Gestationsalter festzustellen. Ergebnisse: Der Anteil von Frühgeborenen mit mindestens einer morbiden Kondition war mit steigender Gestationswoche abnehmend; 93% der Kinder von 320-7, 75% von 330-7, 55% von 340-7, 43% von 350-7 und 24% von 360-7 Gestationswochen. Am häufigsten traten eine therapiebedürftige Hyperbilirubinämie (29%) gefolgt von respiratorischen (14%) und gastrointestinalen (14%) Problemen auf. Unter 10 Prozent der Kinder hatten Hypoglykämien; zerebrale Komplikationen waren selten. Ein niedrigeres Gestationsalter war ein unabhängiger Risikofaktor für eine erhöhte Morbidität und einen längeren Aufenthalt im Krankenhaus bzw. auf der Intensivstation. Perinatale und mütterliche medizinische Komplikationen (Lungenreifungsinduktion, komplizierte Schwangerschaft, PPROM, Dystrophie, Mehrlingsgeburt, männliches Geschlecht) nahmen Einfluss auf das Risiko für einige Morbiditätsgruppen. Conclusio: Frühgeborene von 32+0 bis 36+6 Gestationswochen haben ein hohes Risiko für neonatale Erkrankungen, wobei ein niedrigeres Gestationsalter bei Geburt das Morbiditätsrisiko unabhängig von anderen Faktoren erhöht.

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