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Gutschi, E.
Expression von enzymatischen Antioxidantien in der frühen Plazenta bei Typ 1 Diabetes
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 67 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Desoye Gernot
Hiden Ursula
Altmetrics:

Abstract:
Oxidativer Stress wird definiert als Ungleichgewicht zwischen Sauerstoffradikalen (ROS) und Antioxidantien. Dabei kann die Zelle selbst Enzyme bilden, so genannte enzymatische Antioxidantien, die ROS neutralisieren. Speziell während des ersten Trimenons ist auch in einer normalen Schwangerschaft das Vorkommen an oxidativem Stress erhöht, wobei er aber eine physiologische Rolle in der Embryo- und Plazentaentwicklung spielt. Bei Schwangeren mit T1D (Typ 1 Diabetes) wird eine erhöhte Konzentration an ROS angenommen, die zu Komplikationen wie Abort, Präeklampsie, fetalen Missbildungen und Störungen in der Plazentaentwicklung führen kann. Dabei spielen Hyperglykämie und veränderte Sauerstoffkonzentrationen in der Plazenta eine bedeutende Rolle. In einigen Studien wurde gezeigt, dass in Terminplazenten von Schwangeren mit T1D vermehrt oxidativer Stress vorherrscht. In dieser Studie soll nun festgestellt werden, ob es bereits im ersten Trimenon einer diabetischen Schwangerschaft zur veränderten Expression von enzymatischen Antioxidantien im Vergleich zu gesunden Schwangern kommt. Außerdem wird überprüft, ob Hyperglykämie und unterschiedliche Sauerstoffkonzentrationen die Ursachen für die veränderte Produktion von enzymatischen Antioxidantien sind. Für die Studie wurde Plazentagewebe aus dem ersten Trimenon von Frauen mit T1D und gesundes Kontrollgewebe verwendet. Nach Isolierung der RNA und Herstellung der cDNA wurden mittels quantitativer Real-Time PCR verschiedene antioxidante und ROS generierende Gene gemessen. Dieselben Gene wurden in den ACH-3P Zellen, einer Zelllinie fusioniert aus Trophoblast- und Chorionkarzinomzellen, die unter verschiedenen Glukose- und Sauerstoffkonzentrationen kultiviert war, überprüft. Zwei der untersuchten antioxidanten Gene zeigten in den diabetischen Plazentaproben eine geringere Expression als im gesunden Kontrollgewebe. Zu den Veränderungen kam es in beiden Fällen in den Schwangerschaftswochen 8-10. Generell war unter Hyperglykämie eine verminderte Genexpression zu beobachten, wogegen unter Hyperoxie (21 % O2) ein Trend zur Hochregulierung der antioxidanten Enzyme zu sehen war. Es existieren noch keine vergleichbaren Studien zu antioxidanten Genen in diabetischen Frühschwangerschaften. Diese Arbeit zeigt, dass enzymatische Antioxidantien in diabetischen Schwangerschaften dereguliert sind, sowie den möglichen Zusammenhang zwischen Hyperglykämie, Hyperoxie und der Fehlregulierung der untersuchten Gene.

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