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Gewählte Publikation:

Manasek, F.
Transplazentarer Transfer von fetalem HDL-Cholesterin in der ¿ex vivo¿ Plazentaperfusion
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 66 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Wadsack Christian
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Abstract:
Das Verstehen des Zusammenwirkens Mutter ¿ Plazenta und ungeborenes Kind stellt für die Grundlagenforschung eine große Herausforderung dar. Vor allem die Interaktionen, Transport- und Austauschvorgänge zwischen mütterlicher und fetaler Seite über die Plazentaschranke sind für Mediziner, Forscher, aber auch für die Pharmakologen auf molekularer Ebene von großem Interesse. Die duale ¿ex vivo¿ Methode der Plazentaperfusion ist hierbei die beste ethisch vertretbare Labormethode, um diese Vorgänge möglichst lebensnah und aussagekräftig zu untersuchen. Dabei wird sowohl die mütterliche, als auch die fetale Seite des Plazentakreislaufes mit einem Nährmedium perfundiert und eine zu untersuchende Substanz bekannter Konzentration hinzugefügt und anschließend ihre Verteilung in beiden Kompartimenten gemessen. In dieser Studie, in der nur die fetale Zirkulation der Plazenta perfundiert wurde, wurde das fetale HDL (high-density-lipoprotein), das bei gewissen Krankheiten der Schwangerschaft, wie zum Beispiel Präeklampsie, HELLP-Syndrom (hypertensive Störung mit Hämolyse, erhöhten Leberenzymen und niedriger Thrombozytenzahl) oder Diabetes, wichtige antioxidative und antiinflammatorische Funktionen im fetalen Stoffwechsel übernimmt, näher untersucht. Ausgelöst durch oxidativen Stress kann das fetale HDL durch das Enzym Myeloperoxidase, welches im Blut bei inflammatorischen Prozessen erhöht nachweisbar ist, oxidiert werden, wodurch es dysfunktional auf das fetale Gefäßsystem wirkt. Die Hypothese, die aufgestellt und bearbeitet wurde, war, dass das fetale oxidierte HDL veränderte Eigenschaften in Bezug auf den fetalen Stoffwechsel aufweist. Die wesentliche Frage war, ob das oxidierte, d.h. pathophysiologische HDL aus der fetalen Zirkulation schneller aus der Plazenta entfernt werden kann (=Clearance), als im Vergleich zum physiologisch vorkommenden HDL. Diese Hypothese wurde verifiziert, nachdem für das oxidierte HDL eine deutlich raschere Clearance nachgewiesen werden konnte. Diese rasche Abnahme an pathophysiologischen HDL in der fetalen Zirkulation kann als ¿Schutzmechanismus¿ des Föten interpretiert werden und ist durch eine höhere Ligandenaffinität des oxidierten HDL an den Rezeptoren des plazento-fetalen Endothels erklärbar.

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