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Gewählte Publikation:

Mühlbacher, JM.
Mangelernährung und pflegerische Maßnahmen bei demenzkranken und nicht-demenzkranken PatientInnen und BewohnerInnen in 30 österreichischen Einrichtungen (21 Krankenhäuser und 9 Pflegeheime)
[ Masterarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 63 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Bauer Silvia
Lohrmann Christa
Altmetrics:

Abstract:
Der Anteil älterer Menschen in den westlichen Industrienationen und demnach auch in Österreich nimmt zu. Das heißt, der Anteil der über 65-jährigen Menschen an der Gesamtpopulation in Europa wird von derzeitigen 17,1% auf 30% im Jahr 2060 ansteigen. Somit ist es notwendig sich mit Gesundheitsproblemen, die im Alter vermehrt auftreten, zu beschäftigen. Dazu zählen sowohl Mangelernährung, als auch Demenz. Besonders bei demenzkranken Menschen in Gesundheitseinrichtungen, wie Krankenhäusern und Pflegeheimen, kann eine Mangelernährung weitgehende negative Konsequenzen (erhöhte Morbidität, Hilfs- und Pflegebedürftigkeit, ¿) nach sich ziehen. Demenzkranke PatientInnen und BewohnerInnen sind häufig in ihrer Funktionalität eingeschränkt und bedürfen der Hilfe anderer. Um eine adäquate Versorgung in der Pflegepraxis gewährleisten zu können, ist es notwendig, die derzeitige Situation in Krankenhäusern und Pflegeheimen, festzustellen. Diese Masterarbeit hat zum Ziel, Prävalenzzahlen von Mangelernährung bei demenzkranken und nicht-demenzkranken Menschen in 30 österreichischen Einrichtungen (21 Krankenhäuser und 9 Pflegeheime), zu identifizieren. Des Weiteren werden durchgeführte Pflegemaßnahmen bei mangelernährten PatientInnen und BewohnerInnen im Unterschied zu durchgeführten Pflegemaßnahmen bei demenzkranken PatientInnen und BewohnerInnen in österreichischen Krankenhäusern und Pflegeheimen, beschrieben. Die Daten wurden im Rahmen der landesweiten Pflegequalitätserhebung 2011, im Zuge einer deskriptiven Querschnittstudie, erhoben. Dabei waren nach der Definition von Meijers et al. (2009b) 15,3% (n=314) der nicht-demenzkranken PatientInnen (n=2059) und 34,8% (n=23) der demenzkranken PatientInnen (n=66) in den Krankenhäusern mangelernährt. In den Pflegeheimen litten nach Meijers et al. (2009b) 14,5% (n=38) der nicht-demenzkranken BewohnerInnen (n=262) und 22,5% (n=96) der demenzkranken BewohnerInnen (n=426) an einer Mangelernährung. Es zeigt sich eindeutig, dass vor allem PatientInnen und BewohnerInnen höheren Alters und Frauen häufiger betroffen waren, unabhängig davon ob sie an einer Demenz litten oder nicht. In den Krankenhäusern wurde bei mangelernährten, demenzkranken PatientInnen am häufigsten die Flüssigkeitsaufnahme kontrolliert. Bei den nicht-demenzkranken Mangelernährten wurden großteils keine Maßnahmen eingeleitet. In den Pflegeheimen wurde sowohl bei demenzkranken, als auch bei nicht-demenzkranken BewohnerInnen am häufigsten ein/e DiätassistentIn eingeschaltet. Veränderungen der Prävalenzzahlen und Verbesserungen von Maßnahmen, können mit einer regelmäßigen Teilnahme an der Pflegequalitätserhebung erreicht werden. Es können somit Vergleiche zwischen Ländern und Einrichtungen und bei regelmäßiger Teilnahme über die Zeit hinweg gezogen werden.

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