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Gewählte Publikation:

Bundschuh, AGA.
Hepatische Osteodystrophie bei PatientInnen mit nicht-cholestatischer Lebererkrankung
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 84 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Wagner Doris
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund:Die hepatische Osteodystrophie ist eine Komplikation der chronischen Lebererkrankung mit einer multifaktoriellen Genese. Mangelernährung, die verminderte Kalziumaufnahme, Mobilität und Sonnenexposition, Hyperbilirubinämie, bestehender Hypogonadismus, höheres Alter und postmenopausaler Status bei Frauen können in die Entstehung der Osteoporose und damit der hepatischen Osteodystrophie mit einfließen. Bereits transplantierte PatientInnen haben aufgrund der Immunsuppressiva ein noch größeres Risiko für Frakturen. Deshalb ist die Bestimmung des Knochenstatus bei PatientInnen mit chronischer Lebererkrankung sehr wichtig. Ziel:Das Ziel dieser Studie war es, den Knochenstatus von PatientInnen zu bewerten, welche aufgrund einer nicht-cholestatischen und nicht-Malignität-assoziierten Lebererkrankung für eine Transplantation gelistet waren. PatientInnen und Methoden: An Studie nahmen 105 PatientInnen teil, die an der Abteilung für Transplantationschirurgie behandelt werden. Alle PatientInnen wurden aufgeklärt und im Rahmen der Routinekontrollen gemäß dem Protokoll für TransplantationskandidatInnen begleitet. Als Einschlusskriterien wurden die PatientInnen zuerst einer Klassifizierung durch den Child-Pugh-Score und den MELD-Score unterzogen. PatientInnen mit einer alkoholischen Leberzirrhose mussten 6 Monate vor der Blutabnahme und Evaluierung Alkohol-abstinent sein und gemäß der EALS Richtlinien für TransplantationskandidatInnen erhielten diese PatientInnen keine antivirale Therapie mehr. Als Ausschlusskriterien wurden eine frühere oder gegenwärtige Osteoporosetherapie mit Kalzium und Vitamin D, eine cholestatische Lebererkrankung, das Vorliegen eines malignen Geschehens und keine Einwilligung seitens des/der Patienten/in gewertet. Im Zuge der Routinekontrollen wurden den nüchternen PatientInnen Blut abgenommen. Alle Analysen wurden mit Kits derselben Seriennummer durchgeführt, doppelt gemessen und dann gemittelt. Es wurden Vitamin D3, PTH, bALP, OC, TRAP 5b, ßctx, Testosteron, Bilirubin, Kreatinin, MDRD, Albumin und INR untersucht. Ebenso wurden Knochendichtemessungen der Lendenwirbelsäule, der Hüfte (Schenkelhals), des distalen Radius und des unteren Unterarms durchgeführt. Resultate:Die Werte aller PatientInnen konnten für die Studie verwendet werden. 80 waren männlich und 25 weiblich. 47 PatientInnen litten an einer stabilen Zirrhose (Child A oder B) und 58 an einer terminalen Lebererkrankung (Child C). Das mittlere Alter war 57, BMI 25, der MELD 13 und der MELD Na bei 16, wobei der MELD (p=0,0001) und MELD Na (p=0,0001) bei TransplantationskandidatInnen signifikant höher war. Das Bilirubin war auch signifikant (p=0,0001) höher. Das Albumin war hingegen signifikant niedriger (p=0,0001) bei PatientInnen mit stabiler Zirrhose. Ein/e Patient/in (1%) litt an einer Hyperthyreose, 12 (11%) an einer Hyperthyreose, 87 (88%) hatten normale Werte und das mittlere TSH lag bei 2 (0,1-9,6). Die Prävalenz der Hyperthyreose unterscheidet nicht signifikant bei beiden Gruppen ebenso der Vitamin D-Spiegel. Die Prävalenz des Vitamin D-Mangels war bei TransplantationskandidatInnen signifikant höher (p=0,001). Die Prävalenz des Hyperparathyreoidismus war bei beiden Gruppen gleich hoch, ebenso wie die mittleren Werte der Knochenbildungs- und Knochenresorptionsmarker. Die Knochendichtemessung zeigte bei PatientInnen mit stabiler Zirrhose eine deutliche höhere Prävalenz (p=0,003) für und eine signifikant höhere Prävalenz (p=0,001) für Osteoporose bei TransplantationskandidatInnen. Diskussion:Die Bestimmung der Knochendichte ...

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