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Scholl, A.
Verletzungsmuster bei Fahrradstürzen aus zahntraumatologischer Sicht
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 98
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Ebeleseder Kurt
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Fahrradstürze führen zu den unterschiedlichsten Verletzungen. Ziel dieser Arbeit war es, durch Fahrradstürze verursachte Zahnverletzungen und Excoriationen im Gesicht in ihrem Verletzungsmuster zu charakterisieren. Es wurden hierfür 100 Patientenakten von Personen, die aufgrund eines Fahrradsturzes ein Zahntrauma erlitten hatten, hinsichtlich Geschlecht, Alter, Unfallzeitpunkt, Excoriationen, Rissquetschwunden, Schwellungen, Zahnverletzungen und Outcome analysiert.
Die Geschlechterverteilung hinsichtlich Zauntraumata bei Fahrradunfällen zeigte ein Überwiegen der Männer. Die meisten Stürze traten in der Altersgruppe der 10- bis 19-jährigen auf. Ab dem 20. Lebensjahr war eine deutliche Abnahme der Fahrradstürze zu verzeichnen. Die meisten Stürze ereigneten sich im Frühjahr und Sommer. Bedienungsfehler waren die häufigste Unfallursache sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen und führten zu den meisten Excoriationen, Zahnhartsubstanzverletzungen und Parodontalverletzungen.
Excoriationen des Gesichts im Rahmen von Fahrradstürzen fanden sich bei einem Viertel der untersuchten Patientenakten. Die Oberlippe war hierbei am häufigsten von Excoriationen betroffen. Die Excoriationen traten vorwiegend zentral im Gesicht auf. Die Unfallursache, die die meisten Excoriationen verursachte waren Bedienungsfehler. Patienten mit Excoriationen erlitten häufiger Parodontalverletzungen (insbesonders Subluxationen) als Zahnhartsubstanzverletzungen. Rissquetschwunden und Schwellungen traten im Vergleich zu Excoriationen noch seltener auf. Auch hier war die häufigste Lokalisation die Oberlippe.
Die Analyse der Verletzungsmuster der Zähne zeigte, dass es zu mehr Zahnhartsubstanzverletzungen als Parodontalverletzungen gekommen ist, wobei bei Männern mehr Zahnhartsubstanzverletzungen auftraten und bei Frauen mehr Parodontalverletzungen. Bei den Zahnhartsubstanzverletzungen dominierten Dentinfrakturen, bei den Parodontalverletzungen Subluxationen. Die oberen ersten Incisivi waren hierbei am häufigsten betroffen, gefolgt von den oberen zweiten Incisivi. Hinsichtlich des Verlaufs zeigte sich, dass der überwiegende Anteil an traumatisierten Zähnen nicht trepaniert werden musste. War eine Trepanation jedoch notwendig, so erfolgte diese am häufigsten innerhalb eines halben Jahres. Dies war am häufigsten bei Zähnen mit Dentinfrakturen, Avulsionen und lateralen Luxationen notwendig. Eine sofortige Trepanation war lediglich bei Kronen-Wurzelfrakturen und einer lateralen Luxation notwendig.