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Selected Publication:

Ambrositsch, P.
Zahnheilkundliche Antibiotika - Therapie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 66 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Donnerer Josef
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Abstract:
In der Zahnmedizin werden Antibiotika zur Behandlung von Infektionen odontogenen und nicht odontogenen Ursprungs eingesetzt. Des weiteren finden sie ihren Einsatz in der Prävention von postoperativen Wundinfektionen bei immunsupprimierten Patienten oder bei Patienten, die ein erhöhtes Risiko aufweisen, an einer bakteriellen Endokarditis zu erkranken. Studien haben gezeigt, dass durch den übermäßigen Einsatz von Antibiotika sowohl im Gesundheitssektor als auch in der Veterinärmedizin und in der Tierhaltung vermehrt Resistenzen auftreten. Faktoren wie die Dosierung und die Dauer der Antibiose spielen bei der Resistenzentwicklung eine wesentliche Rolle. Beim Einsatz antibiotischer Wirkstoffe sollten auch potentielle Nebenwirkungen, die von leichten gastrointestinalen Symptomen bis hin zum tödlich verlaufenden anaphylaktischen Schock reichen können, beachtet werden. Sechs ausgewählte antimikrobielle Wirkstoffe ¿ Amoxicillin, Cefalexin, Clindamycin, Clarithromycin, Metronidazol und Doxycyclin- werden in dieser Arbeit in Bezug auf die Wirkungsweise, potentieller Nebenwirkungen und deren Einsatzgebiet in der Zahnheilkunde besprochen. Bei der Therapie von odontogenen Infektionen sollte die ursächliche Behandlung im Vordergrund stehen. Eine antibiotische Begleittherapie ist bei Vorliegen von klinischen Symptomen, wie Fieber, Lymphadenitis, Schluckbeschwerden und Gefahr der Ausbreitung indiziert. Im Bereich der Parodontologie kann die adjuvante Antibiotikatherapie mittels lokal angewandter Wirkstoffe oder als systemische Applikation erfolgen. Die prophylaktische Antibiose wird bis heute kontrovers diskutiert. Beim allgemeinmedizinisch gesunden Patienten scheint eine präoperative Applikation einer antibakteriell wirkenden Substanz nicht notwendig zu sein, da die vorübergehende Bakteriämie durch das eigene Immunsystem beherrscht werden kann. In Abhängigkeit von der Operationsdauer und der Erfahrung des Chirurgen kann eine individuelle Abwägung zum Einsatz der Antibiose erfolgen. Bei Patienten, die ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung einer infektiösen Endokarditis aufweisen, sollte die Antibiotikaprophylaxe nach den American Heart Association¿Richtlinien erfolgen.

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