Selected Publication:
Lindemann, V.
Vitamin D status of hospital staff in Graz in late summer and late winter
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 103
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Dobnig Harald
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- Abstract:
- EINFÜHRUNG: Neben der bekannten Rolle von Vitamin D in Kalziumstoffwechsel und Knochenentwicklung geben Studien Hinweise auf die Beteiligung an einer Vielzahl extraskelettaler Prozesse. Die Prävalenz von Vitamin D Defizit wird weltweit, besonders in den nördlichen Breitengraden, sehr hoch eingeschätzt. Es gibt Hinweise, dass die Berufsgruppen Ärzte und Pflegepersonal ein besonders hohes Risiko für ein Vitamin D Defizit haben. STUDIENZIEL: Primäres Ziel war es, zu untersuchen ob Ärzte und Pflegepersonal eine Risikogruppe für ein Vitamin D Defizit darstellen und so ein höheres Risiko für assoziierte Erkrankungen haben. Sekundär sollte überprüft werden, ob eine Korrelation zwischen Vitamin D Status und Geschlecht, Alter, BMI, Blutdruck, Ernährung und Routine-Blutparametern besteht. STUDIENDESIGN UND METHODEN: Die Studie wurde zu zwei Zeitpunkten, im September 2009 und im März 2010 durchgeführt. Die Probanden wurden einer der folgenden Gruppen zugeteilt: Ärzteschaft, Pflegschaft, Kontrollgruppe. Blutuntersuchungen wurden durchgeführt und Daten zu Alter, Körpergewicht, Urlaubsaufenthalt, Ernährung und UV-Exposition erhoben. Diese Daten wurden auf Unterschiede zur Kontrollgruppe untersucht und mögliche Korrelationen überprüft. Dann wurden die Daten der Studienzeitpunkte miteinander verglichen. ERGEBNISSE: 180 Probanden nahmen im März 2010 an die Studie teil. 23,3% der Probanden hatten einen suffizienten Vitamin D Status, 36,7% waren insuffizient und 40,0% defizient. Die Ärzte verbrachten im Winter 4,2 Stunden, die Pflegschaft 12,4 Stunden und die Kontrollgruppe 13,0 Stunden zwischen 9-15 Uhr im Freien, woraus sich ein signifikanter Unterschied zwischen Ärzteschaft und Kontrollgruppe ergab. Es konnte aber kein signifikanter Unterschied der Vitamin D Werte zwischen den Gruppen nachgewiesen werden (Ärzteschaft: 24,2 ng/ml; Pflegschaft: 24,6 ng/ml; Kontrollgruppe: 24,5 ng/ml). Auch konnte keine Korrelation zwischen UV-Exposition und Vitamin D Spiegel gezeigt werden. In der Ärzteschaft ließ sich bezüglich Nachtdienstbelastung ein signifikanter Unterschied der Vitamin D Spiegel zwischen 1. Quartil (28,9 ng/ml) und 4. Quartil (21,0 ng/ml) zeigen, bei der Pflegschaft war kein signifikanter Unterschied nachweisbar (Q1: 27,6 ng/ml; Q4: 24,8 ng/ml). Weiters ergab sich eine signifikante Korrelation (p=0,002) zwischen Vitamin D Serumwert und Auslandsaufenthalt.
138 Probanden nahmen zu beiden Zeitpunkten an der Studie teil. Im September zeigten 23% unzureichende Serumwerte (1,6% < 20 ng/ml), im März waren es 76,7% (40% < 20 ng/ml). Die Ärzteschaft fiel von 40,7 auf 24,1 ng/ml ab, die Pflegschaft von 39,4 auf 26,1 ng/ml und die Kontrollgruppe von 40,9 auf 25,4 ng/ml. Es zeigte sich, dass vorrangig jene Probanden mit niedrigem Serumspiegeln im Spätsommer auch im Spätwinter unzureichende Werte aufwiesen (p=0,000). Der mittlere Serumwert der Probanden, die Vitamin D einnahmen, war mit 31,4 ng/ml signifikant höher (p=0,000) als der mittlere Serumwert ohne Supplementation (22,6 ng/ml). Die alimentäre Kalziumzufuhr der Probanden war zu beiden Untersuchungszeiten geringer als die empfohlene tägliche Dosis. SCHLUSSFOLGERUNG: Es ließ sich zeigen, dass sich der Vitamin D Status in unseren Breitengraden über die Wintermonate deutlich verschlechtert und unabhängig vom Beruf etwa 25% der Personen im Frühjahr ausreichende Serumspiegel aufweisen. Der fehlende Zusammenhang zwischen UV-Exposition und Vitamin D Serumspiegel zeigt, dass in der Praxis nicht von einer ausreichenden Sonnenexposition auf einen suffizienten Vitamin D Status geschlossen werd ...