Selected Publication:
Mileder, LP.
Langzeitergebnisse der Ballonvalvuloplastie von kongenitalen valvulären Aortenstenosen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 80
- Authors Med Uni Graz:
-
Mileder Lukas Peter
- Advisor:
-
Gamillscheg Andreas
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund und Fragestellung: Seit der Erstbeschreibung vor annähernd 30 Jahren hat sich die Ballonvalvuloplastie (BVP) bei Patienten mit kongenitaler valvulärer Aortenstenose (AS) international als primäre Therapie etabliert und operative Verfahren weitgehend verdrängt. Während die kurz- sowie mittelfristige Effektivität der BVP in zahlreichen Studien belegt wurde, gibt es relativ wenige Untersuchungen über die Langzeitergebnisse nach BVP. Der Hauptfokus der vorliegenden Arbeit liegt daher auf der Erfassung der Häufigkeit von Reinterventionen und Spättodesfällen nach BVP sowie auf der Identifizierung möglicher Risikofaktoren für ein negatives Outcome.
Patienten und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Analyse der Daten aller 98 Patienten (darunter 24 Neugeborene) mit kongenitaler valvulärer AS, die zwischen 1986 und 2009 an der Klinischen Abteilung für pädiatrische Kardiologie der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz mittels BVP therapiert wurden. Das mittlere Follow-up betrug 91,2 ± 67,4 Monate.
Ergebnisse: Zwei kardial dekompensierte Neugeborene (2,0%) verstarben während des Eingriffs, in zwei weiteren Fällen (2,0%) wurde die BVP aus technischen Gründen abgebrochen. Bei den verbleibenden 94 Patienten (95,9%) wurde der mittlere aortale peak-to-peak-Gradient von 57,2 ± 25,6 mmHg auf 19,2 ± 13,5 mmHg gesenkt (p<0,001).
Sechs Patienten (6,4%) waren lost-to-follow-up, 88 Patienten (93,6%) konnten nachverfolgt werden. Während des Beobachtungszeitraumes mussten sich 35 Patienten (39,8%) einer Reintervention unterziehen (Re-BVP: n=10; Operation: n=25), neun Patienten (10,2%) - sieben davon aus kardialer Ursache - verstarben. Bei der aktuellsten Kontrolluntersuchung bzw. der letzten Kontrolle vor Reintervention oder Tod wurde bei 69 Patienten (78,4%) eine Aortenklappeninsuffizienz (AI) gefunden, die Zunahme der AI über die Dauer des Follow-up war hochsignifikant (p<0,001).
Das Risiko eines negativen Events (Reintervention, Tod) war für Patienten, die zum Zeitpunkt der BVP älter als ein Monat waren, im Vergleich zur Neugeborenengruppe mehr als halbiert (RR 0,45). Bei Patienten mit einer präinterventionellen AI wurden während des Beobachtungszeitraumes signifikant häufiger Events beobachtet (p=0,012; RR 2,31).
Konklusion: Die BVP ist bei Patienten mit kongenitaler valvulärer AS eine effektive und sichere Therapie. Obgleich mit einer relevanten Reinterventionsrate zu rechnen und insbesondere auch die Progression der AI zu berücksichtigen ist, sind die Langzeitergebnisse nach BVP zufriedenstellend.