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Gewählte Publikation:

Werchota, J.
Spätfolgen nach allogener Stammzelltransplantation im Kindesalter Eine retrospektive Datenanalyse
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 89 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Lackner Herwig
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die allogene Stammzelltransplantation (SZT) stellt für Kinder, die an den verschiedensten Formen der Leukämie, aber auch an anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel malignen Lymphomen oder Immunschwächekrankheiten leiden, oftmals die einzige Möglichkeit für eine vollständige Remission dar. Nichtsdestotrotz ist die aggressive Therapie während des Konditionierungsverfahrens für das Auftreten von Spätfolgen prädisponiert. Ziel dieser Arbeit war, die Daten der Kinder, die seit 1978 mit Hilfe der allogenen Stammzelltransplantation an der klinischen Abteilung für Pädiatrische Hämato-/Onkologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Graz therapiert wurden, zu erfassen, um einen Überblick über das Ausmaß der Therapie- und krankheitsbedingten Spätfolgen zu bekommen. Methodik: Im Archiv der Abteilung für Pädiatrische Hämato-/Onkologie der Grazer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde wurden die Krankenakten der PatientInnen, die eine allogene Stammzelltransplantation erhalten haben, retrospektiv nach Informationen über die Grunderkrankung, die Behandlung, das Engraftment und das Auftreten von Spätfolgen durchsucht. Das Ziel der Arbeit war, alle aufgetretenen Langzeitfolgen zu erfassen und herauszufinden, ob die unterschiedlichen Konditionierungsverfahren, eine eventuell verabreichte Steroidtherapie, das Alter zum Zeitpunkt der Transplantation und das Geschlecht der Kinder Risikofaktoren für verschiedenste Erkrankungen darstellen. Ergebnisse: Die am häufigsten aufgetretenen Spätfolgen waren endokrinologische Erkrankungen mit einer kumulativen Inzidenz von 36,21%. Daneben entwickelten die 58 Kinder hepatobiliäre (22,41%), kardiale (18,97%), renale (15,52%), neurologische und psychische (15,52%), ophthalmologische, dermatologische (je 13,79%), muskuloskelettale, pulmonale und gastrointestinale (je 6,9%) Komplikationen, Labor- und Blutbildveränderungen (12,07%), Schädigungen der Milz, Schwerhörigkeit (je 3,45%) und eine chronische GVHD (20,69%). Als größter Risikofaktor wurde die Strahlentherapie (insbesondere die TBI) eruiert. Auch die Steroidtherapie, ein höheres Patientenalter (> 10 Jahre) zum Zeitpunkt der SZT und das weibliche Geschlecht stellten negative Faktoren dar. Schlussfolgerung: Im Vergleich mit anderen Publikationen wurden ähnliche Ergebnisse erzielt. Die Bestrahlung als größter Risikofaktor für das Entwickeln von Langzeitkomplikationen, sowie die Steroidtherapie und ein höheres Patientenalter (> 10 Jahre) zum Zeitpunkt der Transplantation als weitere negativ beeinflussende Faktoren wurden bereits in vielen anderen durchgeführten Studien ermittelt. Daher können unsere Ergebnisse, obwohl das Patientenkollektiv mit 58 Kindern relativ klein ist, als durchaus repräsentativ angesehen werden.

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