Gewählte Publikation:
Schwarzwälder, OP.
MR-proADM im akuten ischämischen Schlaganfall
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 76
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Seifert-Held Thomas
-
Stojakovic Tatjana
- Altmetrics:
- Abstract:
- Das Ziel dieser Arbeit ist die Messung der Verteilung der Plasmaspiegel von MR-proADM
(midregionalem Pro-Adrenomedullin), einem Peptid, das klinisch als Surrogatmarker für
sein vasodilatorisch wirksames Schwesterpeptid Adrenomedullin verwendet wird, in einem
Kollektiv von 49 Personen, die maximal 24 Stunden vor Bestimmung ihres MR-proADMSpiegels
einen ischämischen Schlaganfall erlitten hatten. Es zeigte sich, dass die MRproADM-
Werte der untersuchten Schlaganfallpatienten deutlich über den in der Literatur
angegeben Normwerten lagen (Mittelwert der Patienten > 95. Perzentile der
Referenztabelle für Gesunde). Das wurde ¿ in Zusammenhang mit der Tatsache, dass
keine Korrelation zwischen den durch Magnetresonanztomografie gemessenen Volumina
der durch die ischämischen Schlaganfälle entstandenen Läsionen und der MR-proADMSpiegel
der Studienteilnehmer bestand - als Hinweis darauf gewertet, dass ein erhöhter
MR-proADM-Spiegel ein erhöhtes Schlaganfallrisiko anzeigen kann. Hier wären weitere
Untersuchungen sinnvoll. In unserer Studie fand sich keine Assoziation zwischen MRproADM-
und CRP-Spiegel der Patienten. Es bestand aber eine starke Korrelation
zwischen Patientenalter in Jahren und MR-proADM-Spiegel in nmol/l, die in geringerem
Ausmaß bereits aus der Literatur bekannt war und die als Hinweis gesehen werden kann,
dass MR-proADM ¿ mit allen damit verbundenen Schwierigkeiten - ein Surrogatmarker für
das biologische Alter eines Menschen sein könnte. Im Laufe der Datenauswertung zeigte
sich weiterhin, dass Patienten mit schlechtem Outcome am Tag 90 (mRS Score > 3) einen
um 0,14 nmol/l höheren mittleren MR-proADM-Spiegel hatten als Patienten mit gutem
Outcome. Dieses Ergebnis erreicht ohne statistische Korrektur dafür, dass auch das
durchschnittliche Alter der Gruppe mit schlechtem Outcome am Tag 90 deutlich höher war
als das der Gruppe mit gutem Outcome, Signifikanz auf 2%-Niveau. Weiters fand sich
keine Korrelation zwischen Höhe der MR-proADM-Spiegel innerhalb der Studiengruppe
und der NIHSS bei Aufnahme auf der Stroke Unit und dem Outcome am Tag 90. Es
bestätigten sich aber die bereits aus der Literatur bekannten Assoziationen zwischen
Läsionsvolumen, NIHSS bei Behandlungsbeginn und Outcome an Tag 90 und Alter und
Outcome an Tag 90. Um ein Beispiel für die mit dem heutigen medizinischen Stand
möglichen Prognosen über das Outcome nach ischämischen Schlaganfällen zu geben,
wurde vom Autor dieser Arbeit zudem ein bereits aus der Literatur bekannter
Prognosealgorithmus in Form eines Computerprogramms implementiert.