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Gewählte Publikation:

Wigand, M.
Holter-EKGs bei Schrittmacher-Patienten im Kindes- und Jugendalter als auch bei Schrittmacher-Patienten mit angeborenen Herzfehlern ¿ eine Notwendigkeit?
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 54 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Nagel Bert Hermann Philipp
Altmetrics:

Abstract:
Ob Holter-EKGs zur Schrittmacher(SM)-Optimierung moderner SM-Aggregate beitragen können, ist aufgrund fehlender Studien nicht bekannt. Es soll der Frage nachgegangen werden, ob die Durchführung von Holter-EKGs bei SM-Patienten im Kindes- und Jugendalter als auch bei SM-Pat. mit angeborenen Herzfehlern (AHF) sinnvoll ist und ob eine verbesserte SM-Einstellung und eine frühzeitige Diagnose einer SM-Fehlfunktion erreicht. Die Daten von allen SM-Patienten, die zwischen 01.01.2006¿ 31.12.2010 in der klinischen Abteilung für Kinderkardiologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der Medizinischen Universität Graz betreut wurden und in dieser Zeit auch ein Holter-EKG erhielten, wurden mit Hilfe von Microsoft Excel 2007 erfasst, anonymisiert und deskriptiv ausgewertet. Von 76 Pat. (w: 31, m: 45, Alter: MW 21,1 Jahre, 1,8¿51,6 J.) hatten 62 einen AHF und 14 ein strukturell normales Herz. Der häufigste AHF war eine TGA (n=22). Die Rhythmusdiagnosen, die zu einer SM-Implantation geführt haben, waren postoperative SND (n=35), postop. AVB (n=19), kongenitale AVB (n=12), erworbene, also operationsunabhängige und nicht angeborene AVB (n=4) und jeweils zweimal die Kombination aus postop. AVB+SND und erworbenem AVB+SND. 16 Pat. hatten einen Einkammer-SM (6x AAIR-, 10x VVI(R)-Modus), 60 Pat. einen Zweikammer-SM. Im Untersuchungszeitraum wurden 295 Holter-EKGs durchgeführt, bei 9/76 Pat. (12 %) wurden dabei Auffälligkeiten in Bezug auf die SM-Funktion festgestellt, die zu Veränderungen in den SM-Einstellungen (n=6) bzw. zu Sonden- (n=2) und Aggregatrevisionen (n=1) geführt haben. In den aktuellen Leitlinien zur SM-Therapie der Amerikanischen, Europäischen, Deutschen und Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie ist die Durchführung von Holter-EKGs in der Nachsorge von SM-Patienten entweder nicht oder nur bei symptomatischen Patienten empfohlen. In der vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, dass eine routinemäßige, nicht symptomgebundene Durchführung von Holter-EKGs Fehlfunktionen aufzudecken vermag, die bei den üblichen SM-Testungen verborgen bleiben könnten. Aus diesem Grund ist es unserer Ansicht nach gerechtfertigt, die routinemäßige Durchführung von Holter-EKGs (1x/Jahr) in die Nachsorge von SM-Patienten im Kindes- und Jugendalter als auch von SM-Patienten mit AHF einzugliedern.

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