Gewählte Publikation:
Wippel, D.
Pilotprojekt: Neuro-Immunologische Intervention bei Metabolischem Syndrom (Beeinflussung von Nerven und Abwehrsystem bei Stoffwechselrisiko)
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 71
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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DeCampo Antonella
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Stojakovic Tatjana
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Toplak Hermann
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Das Metabolische Syndrom bestehend aus Adipositas oder viszeraler Fettverteilung, Insulinresistenz, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörung, stellt - mit all seinen Begleiterkrankungen - ein großes Risikopotenzial für die Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen dar. Da die Prävalenz seit Jahren stetig ansteigt und somit immer mehr Kosten auf diesem Gesundheitssektor entstehen, kommt der Früherkennung und Behandlung des Metabolischen Syndroms eine besondere Bedeutung zu.
Diese Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, ob durch die Gabe der natürlichen Aminosäure L-Tyrosin - mittels neuroimmunologischer Intervention an der Insulinzelle - ätiologische Aspekte dieses Syndroms positiv beeinflusst werden können und so das Risiko für Folgeerkrankungen reduzieren werden kann.
Material und Methoden: An der klinischen Pilotstudie nahmen 12 ProbandInnen im Alter zwischen 24 und 65 Jahren teil, die nach den NCEP ATP III an einem Metabolischen Syndrom litten. Im Rahmen dieser klinischen Prüfung wurde L-Tyrosin mit einem Placebo verglichen. Hierzu wurden die StudienteilnehmerInnen in zwei Gruppen à 6 Personen aufgeteilt. Ergänzend zu den drei ambulanten Kontrolluntersuchungen nach 0, 6 und 12 Wochen füllten die TeilnehmerInnen am Beginn und am Ende der Studie einen Fragebogen (SF-36) zur Beurteilung des persönlichen Gesundheitszustandes aus.
Ergebnisse: Wir konnten aufgrund der geringen TeilnehmerInnenzahl keine relevanten signifikanten Änderungen in den beiden Gruppe im Laufe der Studie feststellen. Jedoch zeichnete sich in der L-Tyrosin-Gruppe im Verlauf ein positiver Trend im Sinne einer Verbesserung des Glukose- und Fettstoffwechsels ab. Stärkere Änderungen zwischen dem Beginn und dem Ende der Studie zeigten die Parameter HOMA-IR (-14,3%), Insulins2120min. (-38,3%), C-Peptides10min (-14,7%), C-Peptids2120min (-22,3%), Triglyzeriden (-39,8%) und VLDL-C (-33,5%). Direkte Zusammenhänge zur Gabe von L-Tyrosin konnten zumindest bei dieser Dosierung und Fallzahl aber nicht hergestellt werden.
Diskussion: Es bleibt die Frage offen, ob sich durch eine höhere Dosierung und größere TeilnehmerInnenzahl die positiven Trends in der L-Tyrosin-Gruppe als signifikante Änderungen präsentieren würden. Dies sollte in einer Nachfolgestudie mit der entsprechenden Fallzahl und adäquater Dosierung überprüft werden.