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Gewählte Publikation:

Bruckenberger, R.
Möglicher Zusammenhang zwischen Antiphospholipidantikörpern und erhöhtem BMI
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 46 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Brodmann Marianne
Gary Thomas
Altmetrics:

Abstract:
Abstract: Hintergrund: Positive Antiphospholipidantikörper (APA) und Adipositas bzw. metabolisches Syndrom sind beides unabhängige Risikofaktoren für venöse Thrombosen. Da auffällig ist, dass PatientInnen mit positiven Antiphospholipidantikörpern bzw. Antiphospholipidantikörpersyndrom häufig übergewichtig sind, wollten wir einen möglichen Zusammenhang zwischen erhöhtem BMI (Body-Mass-Index) und Antiphospholipidantikörpern im Plasma mittels einer retrospektiven Studie untersuchen. Die Daten hierfür wurden bei den Thrombophiliescreenings in der Angiologieambulanz des LKH Graz erhoben. In die Studie eingeschlossen wurden PatientInnen, die zwischen 2006 und 2010 nach stattgefundener venöser Thombembolie (VTE) in der Gerinnungsambulanz in Betreuung waren. Methodik: Insgesamt wurden 1.077 PatientInnen nach VTE-Ereignis in die Studie eingeschlossen. Es wurden Lupusantikoagulans, Cardiolipin-Ak, Beta-2-GP-1-Ak, Alter, Größe, Gewicht und BMI der StudienteilnehmerInnen erhoben. Das Durchschnittsalter betrug 49,5 Jahre (+17.1), das Durchschnittsgewicht 77 kg (+18.3), die Durchschnittsgröße 168,1 cm (+21.2) und der durchschnittliche BMI betrug 26,5 (+5.9). Eine statistische Signifikanz wurde mit einem p-Wert von unter 0.05 angenommen, es wurden Mittelwert, Median und Standardabweichungen mittels SPSS 17.0 errechnet. Insgesamt 105 PatientInnen wurden einmalig auf Lupusantikoagulans positiv getestet, 20 PatientInnen wurden mindestens zweimal positiv auf LA getestet und 952 PatientInnen hatten gar keinen positiven Lupus-Inhibitor. Sieben der getesteten Personen hatten rezidivierend positive Cardiolipin-Ak und weitere drei PatientInnen hatten rezidivierend positive Beta-2-GP-1-Ak im Plasma. Ergebnisse: PatientInnen mit einmalig erhöhtem Lupusantikoagulans hatten einen signifikant höheren BMI (p=0.0001) und auch ein höheres Körpergewicht (p=0.02) im Vergleich zu PatientInnen ohne positiven Lupus-Inhibitor. Bei den PatientInnen mit mehrmals positiv getesteten Lupus-Inhibitor fand sich keine statistische Signifikanz im Vergleich zu PatientInnen ohne positiven Lupus-Inhibitor (BMI p=0.4, Körpergewicht p=0.7). Das Patientenkollektiv für die Testung von Cardiolipin-Ak und Beta-2-GP-1-Ak bei erhöhtem BMI war zu klein, um statistisch signifikante Ergebnisse zu erzielen. Schlussfolgerung: Der Grund, warum PatientInnen mit einmalig getestetem positivem Lupus-Inhibitor einen statistisch signifikant höheren BMI und höheres Körpergewicht hatten und PatientInnen mit mehrmals getestetem positivem Lupus-Inhibitor nicht, könnte darin liegen, dass nach einmalig getesteter Antiphospholipidantikörper-Positivität eine Therapie mit oralen Antikoagulanzien eingeleitet wird. Eine Bestimmung des Lupus-Inhibitors ist unter oraler Antikoagulation nicht möglich. Die Antikoagulation wird in der Regel nicht mehr abgesetzt, um erneut auf APA-Positivität zu testen. Deswegen war auch die Anzahl der Personen mit mehrmals positiv getestetem Lupusantikoagulans sehr niedrig (n = 20).

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