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Behr, LH.
Prognostische Wertigkeit der koronaren Multislice-CT-Untersuchung bei Patienten mit erhöhtem Agatston Score und Indikation zur invasiven Koronarangiographie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 81 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Zweiker Robert
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Abstract:
Hintergrund: Die koronare Herzkrankheit (KHK) gehört in der industrialisierten Welt zu den führenden Todesursachen. Trotz großer Bemühungen dieses Volksleiden besser zu kontrollieren und frühzeitig potentielle Kranke zu identifizieren, scheitert es bisher häufig an der Erkennung von Risikopatienten. Die koronare Computertomographie hat sich zu einer alternativen nichtinvasiven diagnostischen Methode bei Patienten mit dem Verdacht auf eine KHK entwickelt. Eine Limitation der Methode sind sogenannte ¿Blooming-Artefakte¿, die durch massive Verkalkungen in den Koronararterien zustande kommen und häufig zu einer Überschätzung vorhandener Stenosen führen. Es gibt derzeit noch keine Studien, wie exakt die prognostische Wertigkeit der koronaren Computer-tomographie bei Patienten mit einem hohen Agatston-Score über 400 ist. Methoden: Bei 304 Patienten (76% Männer, Alter 72 ± 9 Jahre) mit dem Verdacht auf eine manifeste koronare Herzkrankheit wurden Kalkmessungen mittels Agatston-Methode und eine 64-MSCTA zur Evaluierung des Vorhandenseins und der Schwere einer KHK durchgeführt. Alle Patienten wiesen einen Agatston-Score über 400 auf. Die Detektion einer koronare Herzkrankheit mittels MSCT wurde wie folgt eingeteilt: keine oder milde KHK (< 50%, n=17), ¿ 50% in einem Gefäß (n=53), zwei Gefäßen (n=84) und drei Gefäße (n=150). Patienten wurden bis zum Eintreffen folgender major adverse cardiac events (MACE) beobachtet: 1) kardialer Tod 2) nichttödlicher Myokardinfarkt 3) Hospitalisierung aufgrund von AP-Beschwerden und 4) koronare Revaskularisierungsmaßnahmen. Ergebnisse: Signifikante koronare Stenosen konnten bei 287 (94,4%) Patienten nachgewiesen werden. Während eines durchschnittlichen Beobachtungszeitraums von 41 ± 9 Monaten, kamen 94 harte Ereignisse bei 86 Patienten vor. Patienten mit einer Empfehlung zur invasiven Koronarangiographie hatten signifikant mehr MACE-Ereignisse im Beobachtungszeitraum im Gegensatz zu Patienten ohne Empfehlung (P = 0,011). Während des follow-ups konnte eine exzellente Prognose bei Patienten mit keiner oder milder KHK (< 50%) im Vergleich zu Patienten mit einer signifikanten KHK (¿ 50%) festgestellt werden (89% vs. 68% Event-freies Überleben nach 60 Monaten). Diskussion: Eine Multislice-Computertomographie erlaubt selbst bei einem Agatston-Score über 400 eine prognostische Information bei Patienten mit bekannter oder dem Verdacht auf eine manifeste KHK. Eine negative MSCTA-Untersuchung geht mit einem geringen Risiko für das Auftreten von MACE-Ereignissen einher.

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