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Kister, J.
Geburtshilfliche Parameter und neonatales Outcome bei extremer Frühgeburtlichkeit (SSW 23+0 bis SSW 27+6)
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 106
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Haas Josef
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Holzapfel-Bauer Margit
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Stern Christina
- Altmetrics:
- Abstract:
- In den letzten Jahrzehnten kam es zu einer steigenden Zahl von Kindern, die extrem früh geboren wurden. Durch verbesserte medizinische Möglichkeiten überlebten immer mehr dieser Frühchen, sodass nicht mehr das Überleben als entscheidender Marker zu sehen ist, sondern das Langzeitoutcome immer wichtiger wird. Da es umstritten ist, welche Parameter am besten zur Prognose des Langzeitoutcomes geeignet sind, ist es das Ziel dieser Arbeit mütterliche, geburtshilfliche und neonatale Einflussfaktoren zu identifizieren, die einen entscheidenden Einfluss auf die neonatale Morbidität und Mortalität haben. Im Vordergrund steht dabei immer der Drahtseilakt zwischen dem Nutzen und dem möglichen Schaden für die werdende Mutter und das Ungeborene durch eine Schwangerschaftsverlängerung.
Methoden: In einer retrospektive Datenanalyse von Geburten zwischen der 23+0 bis 27+6 SSW, vom Januar 2005 bis Dezember 2010, an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde wurden alle Lebendgeburten eingeschlossen. Es ergab sich ein Patientenkollektiv von 148 Kindern. Für die Betrachtung des Langzeitoutcomes (korrigiertes zweites Lebensjahr) wurden alle zwischen 2005 und 2008 geborenen Kinder eingeschlossen (insgesamt 70). Die statistische Auswertung erfolgte mittels dem Programm SPSS Inc., Chicago, II®, 18.0.
Die betrachteten mütterlichen Parameter sind das Alter, die Gravidität und Parität, Nikotinabusus und eine In-vitro-Fertilisation. Auf geburtshilflicher Seite wurde das Auftreten von Schwangerschaftskomplikationen, sowie geburtshilfliche Faktoren notiert und in Zusammenhang mit dem Outcome gebracht. Betrachtete Einflussfaktoren von kindlicher Seite waren das Gestationsalter, das Geburtsgewicht, Einling/Mehrling, Geschlecht, APGAR-Werte, sowie kindliche Komplikationen. Für die erhobenen Parameter wurde der Einfluss auf das Outcome bei der Entlassung von der Neonatologie und auf das korrigierte zweite Lebensjahr analysiert.
Ergebnisse: Mit steigendem Gestationsalter ist ein besseres Outcome zu erwarten, wobei neonatale Komplikationen entscheidend für das Langzeitoutcome zu sein scheinen. Beim Fruchtblasenprolaps konnte nachgewiesen werden, dass es sich um eine Erkrankung der Frühschwangerschaft handelt und wie das Amnioninfektionssyndrom (AIS) signifikant häufiger in den frühen Schwangerschaftswochen auftritt. Für alle anderen Schwangerschaftskomplikationen konnte kein eindeutiger Zusammenhang auf das Outcome gezeigt werden. Für die IUGR konnte eher ein positiver Einfluss auf das Outcome bei der Entlassung von der Neonatologie gezeigt werden. Allerdings scheint sie sich negativ auf das Langezeitoutcome auszuwirken. Bei Betrachtung der Entzündungsparameter zeigte nur das CRP einen statistisch signifikanten Zusammenhang mit dem Gestationsalter und dem Geburtsmodus. Ein Zusammenhang zwischen der Wahl des Geburtsmodus und dem Outcome konnte nicht gezeigt werden. Eine statistische Signifikanz konnte dagegen zwischen einer pathologisch nachgewiesenen Chorioamnionitis und einem AIS, einem Fruchtblasenprolaps und einem pPROM nachgewiesen werden. Gleichzeitig wurde die Chorioamnionitis mit einem niedrigeren Geburtsgewicht assoziiert und dies wiederum mit einem schlechteren Outcome. Mehrlinge waren signifikant häufiger betroffen. Ein Einfluss auf das Outcome konnte aber nicht gezeigt werden. Auffallend war, dass sich die einmalige Gabe der Lungenreifeinduktion eher wie keine Gabe verhält. Insgesamt lässt sich sagen, dass es mit zunehmendem Gestationsalter zu einer Verringerung der Morbidität und Mortalität kommt.
Schlussfolgerung: Anhand der gewonne ...