Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Schretter, MC.
Der Einfluss von sportlicher Aktivität auf die Hämostase
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 88 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Cimenti Christina
Muntean Eugen
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Körperliche Inaktivität ist eines der größten Gesundheitsprobleme des 21. Jahrhunderts. Personen, die keinem regelmäßigen, körperlichen Training nachgehen, unterliegen einem höheren Risiko, an Übergewicht, Diabetes Typ 2, Hypertension und Stoffwechselstörungen zu erkranken. Andererseits kommt es bei Sportlern durch exzessive Trainingseinheiten zu Komplikationen wie plötzlichem Herztod. Ziel dieser Arbeit ist es, die Auswirkung von akuter Belastung und regelmäßigem Training auf die Hämostase zu beleuchten. Methoden: Auf der einen Seite wurde eine gründliche Literaturrecherche zum Thema Training und Hämostase durchgeführt. Auf der anderen Seite wurde in dieser Thesis die Studie ¿Auswirkung von körperlichem Training auf Mikropartikel und Thrombingeneration¿ bearbeitet. Es wurden 30 trainierte Sportler im Rahmen der Aufnahmeprüfung zum Studium für Sportwissenschaften an der Karl Franzens Universität Graz mit 30 untrainierten Personen auf signifikante Unterschiede bei Blutgerinnungsparametern untersucht. Analysiert wurde mittels CAT-System nach Hemker in einem PPP- und MP-Reagens. Folgende Parameter wurden evaluiert: Lagtime, ETP, Peak, Time to Peak. Die Mikropartikelspiegel wurden mittels ELISA-Verfahren quantifiziert. Zusätzlich wurden die Prothrombinfaktoren F1+2, TAT, TFPI und FII bestimmt. Die Gruppe der Sportler musste außerdem anschließend an die Blutabnahme eine Fahrrad-Ergometrie durchführen. Hierbei wurden die Herzfrequenz (HFanf, HFmax, HFE3, HFd, HF40) und die Leistung (Pd, Pmax, Pmax/kg) sowie die Physical Working Capacity (PWC130,150,170), kHR, %HFmax und %Pmax bestimmt, um sie mit den Ergebnissen aus der Blutuntersuchung auf Korrelationen zu untersuchen. Ergebnisse: ETP, Peak und Time to Peak zeigten keine signifikanten Unterschiede. Es konnte jedoch eine Tendenz zu einem niedrigeren ETP der Sportler in beiden Reagentien festgestellt werden. Die Mikropartikel-ELISA waren in der Gruppe der Sportler (mean=10,5) im Vergleich zu den Untrainierten (mean=20,8) signifikant erniedrigt. Prothrombinfaktoren F1+2 und TAT zeigten eine signifikante Erhöhung bei den Sportlern (F1+2: p<0,001, TAT: p=0,001). Antithrombin war bei den Sportlern im Gruppenvergleich signifikant erniedrigt (p<0,032). TFPI und FII zeigten keine signifikanten Unterschiede. Die Korrelationsanalyse der leistungsphysiologischen Parameter ergab eine starke negative Korrelation zwischen der Leistung (Pmax, Pd) und dem ETP, Peak in beiden Reagentien. Die Anfangsherzfrequenz zeigte außerdem eine positive Korrelation mit dem ETP und eine Tendenz zu positiver Korrelation zum Peak in beiden Reagentien. Diskussion: Akute Trainingsbelastungen scheinen die Eigenschaften des Blutes so zu verändern, dass es zu einem hyperkoagulablen Gerinnungspotential kommt. Tendenziell ist zu sehen, dass regelmäßiges Training eine Erniedrigung des ETPs zur Folge hat und sich damit das Risiko für thrombembolische oder kardiovaskuläre Erkrankungen senken könnte. Dies konnte in dieser Studie jedoch nicht auf Signifikanzniveau bestätigt werden. Ein hypokoagulabler Zustand im Blut der Sportler im Vergleich zu den Untrainierten konnte nicht gefunden werden. Die Probandengröße von 60 Personen könnte sich als nicht ausreichend manifestieren, signifikante Unterschiede genau darzustellen. Jedoch zeigte die Studie, dass je höher die Leistungsfähigkeit eines Individuums ist, desto niedriger das ETP und damit das Risiko für thrombotische Erkrankungen. Die positive Korrelation der Anfangsherzfrequenz mit dem ETP könnte den Schluss zulassen, dass bei trainierten Pers ...

© Med Uni Graz Impressum