Gewählte Publikation:
Kondic, M.
Retrospektive Analyse vaskulärer Anomalien mit besonderer Berücksichtigung der Kopf ¿ Hals ¿ Region
Review und Nachuntersuchung von 1989 ¿ 2009
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 102
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Spendel Stephan
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- Abstract:
- Vaskuläre Anomalien sind durch eine Vielzahl unterschiedlicher klinischer Erscheinungsbilder gekennzeichnet. Sie beinhalten die vaskulären Tumore und die vaskulären Malformationen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, auf die verschiedenen Klassifikationen und unterschiedlichen Merkmale der einzelnen Krankheitsbilder einzugehen, und darzustellen, wie bedeutsam deren Unterscheidung für eine adäquate Therapiefindung ist. Die neue ISSVA-Klassifikation (¿International Society for the Study of Vascular Anomalies¿) hat uns dazu motiviert, diese retrospektive Studie ins Leben zu rufen. Die Patientendaten von 1989 bis 2009 wurden ermittelt und reevaluiert. Dazu war eine Datenerhebung von 92 Patienten, die an der Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie am LKH Graz wegen einer vaskulären Anomalie behandelt wurden, notwendig.
Besondere Aufmerksamkeit galt der Kopf-Hals-Region. Dabei wurde auf den Konsultationsgrund, die Größe der Läsion und deren Lokalisation, die diagnostischen Maßnahmen und die Therapiemethoden eingegangen.
Im Rahmen dieser Studie wurden alle Patienten ab 16 Jahren (n=86) mittels des standardisierten ¿Dresdner Körperbildfragebogens¿ (DKB-35) über die subjektive Beurteilung des Körperbildes und über die Lebensqualität befragt. 35 Patieten schickten den ausgefüllten Fragebogen zurück (Rücklaufquote 40,7%). Die Gruppe 1 stellte das gesamte Patientenkollektiv dar, die Gruppe 2 jene Patienten mit vaskulären Anomalien in der Kopf-Hals-Region. Es konnten einige Differenzen ermittelt werden, vor allem in den Bereichen ¿Selbstakzeptanz¿ und ¿Selbstaufwertung¿. Die Patienten aus Gruppe 2 zeigten in diesen Kategorien eine negativere Einschätzung des Körperbildes.
Diese Arbeit soll unter anderem auf die enorme Bedeutung einer einheitlichen Klassifikation und die davon abhängige individuelle Behandlung aufmerksam machen. In der Vergangenheit wurden leider viele Patienten fehldiagnostiziert und erhielten aufgrunddessen manches Mal eine inadäquate Therapie. Dies soll in Zukunft durch das Einordnen der vaskulären Anomalien in die aktuelle ISSVA-Klassifikation, durch das Einhalten spezifischer Therapiealgorithmen, durch interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie regelmäßige Teilnahme an interdisziplinären Arbeitsgruppen möglichst vermieden werden.