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Gewählte Publikation:

Himler, D.
Makropapille & Glaukom
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 80 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Faschinger Christoph
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die Größe der Papille variiert physiologischerweise innerhalb und auch zwischen ethnischen Gruppen. Die normale Papillengröße liegt im Bereich zwischen 1.69mm2 ¿ 2.8mm2. Makropapillen (Papillenfläche ¿ 2.8mm2) stellen möglicherweise eine Laune der Natur dar. Makropapillen dürfen große Exkavationen haben, sie dürfen jedoch nicht als Glaukom fehlinterpretiert werden. Ziel der Arbeit ist es bei 15 Patienten (¿ n=22 Augen) zu erheben, wie viele davon nach 10 Jahren Gesichtsfelddefekte entwickelt haben. Anlass für die Studie war der Stammbaum der Familie M, in dem Makropapillen, OHT und Glaukom auftraten. Methoden: 25 Patienten wurden zur Studie eingeladen, bei denen vor 10 Jahren mittels HRT eine Makropapille ohne glaukomtypische Gesichtsfeldausfälle festgestellt worden war, wovon 15 Patienten (¿ n=22 Augen) erschienen. Es wurde der IOP gemessen, eine Gesichtsfelduntersuchung (G2 und FDT), eine HRT-Untersuchung sowie ein Papillenfoto durchgeführt. Das Alter beim Auftreten von Gesichtsfelddefekten wurde erhoben. Die Darstellung der Daten erfolgte nach statistischer Auswertung mittels Excel und SPSS. Resultate: In der Auswertung konnten in einem Verlaufszeitraum von 10 Jahren bei 1 von 22 Augen glaukomtypische Gesichtsfelddefekte festgestellt werden. Vor 10 Jahren hatte kein Patient Defekte. Das durchschnittliche Alter betrug 53±18.1 Jahre. Das Alter der Patienten bewegt sich zwischen 20 und 86 Jahre. Die mittlere Papillenfläche der Patienten mit Makropapillen lag bei 3.482mm2. Die HRT-Untersuchung zeigte bei 16 von 22 Patienten mit Makropapillen Defekte. Im t-Test zeigte sich ein signifikanter (p=0.045) Unterschied zwischen den Patienten mit Makropapillen und der statistischen Normpopulation in Bezug auf den neuroretinalen Randsaum. Dieser ist bei Makropapillen größer. Schlussfolgerung: Wie die Ergebnisse zeigten, entwickelte innerhalb von 10 Jahren 1 von 22 Patienten mit Makropapillen glaukomtypische Gesichtsfelddefekte. Eine Verlaufbeurteilung mittels HRT-Untersuchung ist nur eingeschränkt möglich, da die MRA-Klassifizierung nur für Papillen im statistischen Normbereich anwendbar ist. Ein Glaukom kann somit vorzugsweise mittels Gesichtsfelduntersuchungen im Frühstadium erkannt werden. Makropapillen dürfen zwar eine große Exkavation haben, sie dürfen jedoch nicht aus der Follow-up-Untersuchung fallen, da auch sie Glaukome entwickeln können.

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