Gewählte Publikation:
Pongratz, G.
VERBESSERT DER EINSATZ DER BIOMARKER p16INK4a UND Ki-67 DIE BEURTEILUNG DES VERLAUFES VON DYSPLASIEN IN DER SCHWANGERSCHAFT?
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz, 2011. pp. 80
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Reich Olaf
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Da bei Eingriffen an der graviden Cervix uteri ein erhöhtes Risiko für Mutter und Kind besteht, werden cervikale intraepitheliale Neoplasien jeden Schweregrades in der Gravidität heute nur konservativ behandelt. In vorangegangenen Studien zeigte sich, dass ohnehin der Großteil aller Dysplasien eine Spontanregression nach der Geburt erfährt. Falls sich in der postpartalen Kontrolle eine Persistenz oder sogar Progression zeigt, erfolgt anschließend die definitive Behandlung.
MATERIAL UND METHODEN:
Um die wahrscheinliche Entwicklung einer cervikalen Dysplasie post partum vorhersagen zu können, untersuchten wir die abnormalen Pap- Abstriche von Frauen während der Schwangerschaft mit dem Dual- Staining- Kit CINtec® PLUS der Firma mtm, Heidelberg, BRD. Der CINtec® PLUS Kit beinhaltet die Biomarker p16INK4a und Ki-67. Somit kann man mit ihm eine Aussage über die Deregulation der Zellzyklen, in denen der onkogene Transformationsprozess durch hrHPV begonnen hat, treffen. CINtec® PLUS liefert dabei objektive Kriterien für den Nachweis von Vorstufen des Cervixkarzinoms. In einer retrospektiven Kohortenstudie von 1998 bis 2007 wurden Pap- Abstriche von 27 Frauen untersucht und befundet. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Fishers exaktem Test.
ERGEBNISSE:
14 von 20 abnormalen Pap- Abstrichen während der Schwangerschaft zeigten ein positives p16INK4a und Ki-67 Dual- Staining Zytologie- Resultat, während sechs Proben ein negatives aufwiesen. Sieben der Proben mussten aus technischen Gründen ausgeschlossen werden. In unserer Studie war positives Dual- Staining statistisch signifikant mit einer Befundpersistenz assoziiert (drei CIN I, eine CIN I-II, eine CIN II, neun CIN III), wogegen die negativen Dual- Staining- Ergebnisse, bis auf eine Ausnahme, mit einer postpartalen Regression korrelierten. Die übrige Patientin zeigte eine CIN I (p>0,0004).
SCHLUSSFOLGERUNGEN:
Die Studienergebnisse lassen vermuten, dass mit dem Dual- Staining der Verlauf einer Dysplasie in der Schwangerschaft beurteilt werden kann. Im Fall, dass diese Studie in einer größeren Kohorte wiederholt wird und ähnliche Ergebnisse resultieren, eignet sich der CINtec® PLUS Kit hervorragend, um in die akkurate Diagnostik und Therapie eines abnormalen Pap- Abstriches in der Schwangerschaft aufgenommen zu werden.