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Gewählte Publikation:

Kothgassner, U.
Thrombophilie in der Schwangerschaft
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz, 2011. pp. 84 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Cervar-Zivkovic Mila
Altmetrics:

Abstract:
Das Ziel dieser Arbeit war nicht eine kritische Analyse der Literatur zu erstellen, sondern eine Zusammenfassung der Literatur für die klinische Anwendung zu erschaffen. Diese Diplomarbeit soll der erste Schritt für die Entstehung eines kurzen Kompendiums für den klinischen Alltag darstellen. In der Schwangerschaft verändert sich die plasmatische Gerinnung zu Gunsten der prokoagulatorischen Eigenschaften des Blutes, womit der Blutverlust während der Geburt vermindert wird. Im Falle einer übermäßige Hyperkoagulation, wie bei Patientinnen mit einer erworbenen oder hereditären Thrombophilie entwickeln sich oft vaskulär bedingte Schwangerschaftskomplikationen, wie Schwangerschaftsverlust, Präeklampsie, Eklampsie, HELLP-Syndrom, vorzeitige Plazentalösung und venöse thromboembolische Ereignisse in Form einer tiefen Beinvenenthrombose oder Pulmonalarterienembolie. Es ist unklar ob die Thrombophilie in die Ätiologie der besagten Komplikationen involviert ist oder zwischen ihnen nur eine zufällige Assoziation besteht. Als antikoagulatorische Therapie der Wahl in der Schwangerschaft werden bei einer bekannten Thrombophilie niedermolekulare Heparine bevorzugt, weil sie nebenwirkungsarm und nicht teratogen sind. Bei dem Antiphospholipid-Syndrom und Zustand nach Präeklampsie, Eklampsie oder HELLP-Syndrom wird zusätzlich oft niedrig dosierte Acetylsalicylsäure verabreicht. Nach einer komplizierten Schwangerschaft mit Aborten, intrauteriner Wachstumsretardierung, Abruptio Plazentae und bzw. oder Präeklampsie ist eine Abklärung der Thrombophilie nach dem abgeschlossenem Wochenbett sowie Einsetzen einer individuellen Prophylaxe in der darauffolgenden Schwangerschaft indiziert.

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