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Gewählte Publikation:

Leberl, M.
Die Hämostase bei Diabetes mellitus Typ 1: Mikropartikel und Thrombingeneration
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz, 2011. pp. 68 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Cimenti Christina
Muntean Eugen
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Vaskuläre Komplikationen stellen einen Großteil der diabetischen Komplikationen dar. Mikrovaskuläre Veränderungen und Hyperglykämien stehen dabei in Zusammenhang mit Endothelzellschäden und Hyperkoagulabilität. In einigen Studien zeigte sich, dass Mikropartikel in Erkrankungen mit vaskulärer Beteiligung erhöht sind. Des weiteren gibt es Hinweise, dass sie über prokoagulatorische Wirkung einen katalysierenden Effekt auf vaskuläre Erkrankungen haben. Derzeit gibt es keine Möglichkeit die individuelle Overallfunction der Hämostase zu messen. Da Thrombin eine Schlüsselrolle in der Hämostase spielt, birgt die Thrombingenerationsmessung das Potential die gesamte individuell Overallfunction der Hämostase einer Person zu erfassen. Ziel dieser Studie war die Bestimmung der Thombingeneration und Mikropartikel im Plasma von Kindern und Jugendlichen Typ 1 Diabetikern. Methodik: Das Patientenkollektiv besteht aus 112 Typ 1 Diabetikern ohne Spätfolgen zwischen 0 und 19 Jahren und einer alters- und geschlechtsgematchten Kontrollgruppe. Die Mikropartikel(MP)-Konzentration und Thrombingeneration wurden mittels ELISA und Kalibrierter-Automatisierter-Thrombingeneration(KAT) erhoben. Es wurden die Diabetiker mit der Kontrolle verglichen und die 0-9 jährigen Diabetiker mit den 10-19 Jährigen. Weiters wurde eine Korrelationsanalyse zwischen dem Hba1c und der Blutglukose mit der MP-Konzentration und den Thrombingenerationsparametern bei der Diabetikergruppe durchgeführt. Ergebnisse: Im Vergleich der Diabetesgruppe mit der Kontrollgruppe kam es zu einer signifikanten Verringerung von Lag-Time, ttPeak und ETP nach Aktivierung mit 5 pM TF als auch im TF freien MP-Reagenz. Die Diabetikergruppe wurde nochmals aufgeteilt in 0-9 Jährige und 10-19 Jährige und miteinander verglichen. Dabei beobachteten wir bei der Gruppe der 10-19 Jährigen eine nicht signifikanten Erhöhung des Peak und ETP mit einer Verringerung von ttPeak und Lag-Time. Die Hba1c- und die Blutglukosewerte wurden in der Diabetesgruppe mit den KAT Parametern in beiden Reagenzien einer Korrelationsanalyse unterzogen. Dabei kam es zu einer statistisch signifikanten Korrelation des Peak und ETP mit Hba1c in beiden Reagenzien. Schlussfolgerung: Zusammenfassend konnten wir mit der KAT bei Typ 1 Diabetikern von 0-19 Jahren nachweisen, dass hyperglykämische Zustände zu einer Imbalance der Hämostase bei Typ 1 Diabetikern führen. Die KAT und MP bergen das Potential in sich sinnvolle Ergänzung für die Diagnostik vaskulärer Erkrankungen zu sein.

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