Selected Publication:
Schellnegger, J.
Schwangerschaftsoutcome bei Polyhydramnion
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz, 2011. pp. 57
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Haeusler Martin
-
Klaritsch Philipp
- Altmetrics:
- Abstract:
- Eine vermehrte Fruchtwassermenge kann durch pränatale Ultraschalluntersuchungen diagnostiziert werden und wird Polyhydramnion genannt. In einem Teil der Fälle kann keine krankhafte Ursache gefunden werden, jedoch müssen maternale und fetale Erkrankungen, wie Gestationsdiabetes, kongenitale Anomalien und Virusinfektionen ausgeschlossen werden. In dieser Arbeit soll über das Outcome der Schwangerschaften mit Polyhydramnion berichtet werden, um eine entsprechende Beratung und Betreuung der betroffenen Frauen zu gewährleisten.
Anhand einer retrospektiven Datenanalyse von 2003 bis 2011 wurden Ursache und Outcome von Schwangerschaften mit pränatal diagnostiziertem Polyhydramnion an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe untersucht, wobei Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes bezüglich des Outcomes nicht weiter untersucht wurden. Zielgrößen waren neben der Ätiologie des Polyhydramnion noch Gestationsalter bei Geburt, Geburtsgewicht, Apgar-Score, arterieller Nabelschnur pH-Wert und Geburtsmodus.
977 betroffene Schwangerschaften wurden eingeschlossen. Bei 11,5% der Schwangerschaften fehlten ausreichende Daten, um die Ursache des Polyhydramnion zu identifizieren. In 2,2% waren Virusinfektionen, in 5,7% fetale Anomalien und in 21,1% ein Diabetes assoziiert, während bei den restlichen 59,5% keine krankhafte Ursache gefunden wurde, es sich also um idiopathische Formen gehandelt hat. Diese Schwangerschaften zeigten bezüglich ihres Outcomes keine Auffälligkeiten. Kinder mit kongenitalen Fehlbildungen hatten das schlechteste Outcome, mit einer erhöhten Frühgeburtenrate, niedrigem Apgar-Score und vermindertem Geburtsgewicht. Die Gruppe der virusbedingten Polyhydramnien zeigte ein annähernd gleiches Outcome, wie das der idiopathischen Fälle, mit einer noch niedrigeren Sectiorate.
Nach pränataler Diagnose eines Polyhydramnion sollte eine genaue Abklärung der möglichen Ursachen erfolgen. Diese sollte einen oralen Glucosetoleranztest, einen Detailultraschall aller Organsysteme und eine Virusserologie einschließen. Kann keine Ursache für das Polyhydramnion gefunden werden, sind regelmäßige Ultraschalluntersuchungen zur Verlaufskontrolle und frühzeitigen Erkennung von etwaigen Komplikationen empfohlen.