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Weitzer, B.
KURZE IMPLANTATE VERSUS SINUS AUGMENTATION - EINE KLINISCH-RADIOLOGISCHE STUDIE ¿ TEIL 1
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 97 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Lorenzoni Martin
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Abstract:
Einleitung: Die posteriore Maxilla stellt aus implantologischer Sicht, einerseits aufgrund der Atrophie des maxillären Alveolarfortsatzes, andererseits aufgrund der Pneumatisierung des Sinus maxillaris, eine chirurgische Herausforderung dar. In der Literatur wird die Augmentation des Sinus maxillaris zur erfolgreichen implantatgetragenen Rehabilitation der posterioren Maxilla infolge der Zunahme von vertikaler Knochenhöhe als etablierte und vorhersehbare Methode beschrieben (Pham - Duong et al. 2010). Die laterale Fenestrierung nach Tatum stellt die am häufigsten angewandte Technik der Sinus Augmentation dar und hat in der zahnärztlichen Chirurgie das Einsatzgebiet von Implantaten wesentlich erweitert (Woo et al. 2004). Für die PatientenInnen wäre es dennoch erfolgversprechender, invasive Behandlungsmethoden durch weniger invasive Techniken mit vergleichbar hoher Erfolgsrate zu ersetzten. Eine mögliche Alternative zum implantologischen Standardversorgungskonzept der posterioren Maxilla (Sinus Augmentation mit konventionellen Implantaten) wären kurze Implantate mit vergrößertem Durchmesser, da diese durch den Verzicht auf augmentative Verfahren ein zeit- und kostensparendes Behandlungskonzept ermöglichen (Friberg et al. 1991, Bahat et al. 1993, Bruggenkate et al. 1998, Bahat et al. 2000, Feldman et al. 2004, Renouard et al. 2005, Esposito et al. 2011, Maló et al. 2011). Ziel dieser monozentrischen, klinischen Pilotstudie war die Evaluierung der Resorption des krestalen Knochens nach Implantation von kurzen Implantaten im Bereich der posterioren Maxilla. Methode: Die für die Teilnahme an dieser Studie geeigneten PatientenInnen wurden mit kurzen Implantaten mit einer Länge von 7 mm und einem Durchmesser von 4 mm oder 5 mm versorgt. Neben einer klinischen und radiologischen Untersuchung wurden die individuellen Beschwerden der PatientenInnen am ersten, dritten und siebenten postoperativen Tag (Schwellung, Hämatombildung, Nasenbluten, eingeschränkte Mundöffnung, Beeinträchtigungen beim Essen, Sprechen, Schlucken und im sozialen Umgang sowie Gesamtzahl der eingenommenen Schmerztabletten) dokumentiert. An dieser prospektiven Pilotstudie nahmen insgesamt 11 PatientenInnen, davon 10 weibliche Patientinnen und ein männlicher Patient, im Zeitraum vom Jahre 2008 bis 2011 teil. Alle in die Studie aufgenommenen PatientenInnen hatten eine Restknochenhöhe von 6 - 9 mm und wurden mit Biomet3i NanoTiteTM- Implantaten versorgt. Ein Implantat ging während des Beobachtungszeitraumes verloren. Ergebnisse: Die vorläufige Auswertung dieser Pilotstudie zeigt, dass kurze Implantate mit einer Erfolgsrate von 95% ein kosten- und zeitsparendes Behandlungskonzept bieten. Nach einem Beobachtungszeitraum von 24 Monaten ergab sich pro Implantat eine mittlere Knochenresorption von mesial: -0,50 mm und distal: -0,50 mm (Standardabweichung (SD) mesial: 0,47 mm; Standardabweichung (SD) distal: 0,68 mm). Diskussion: Aufgrund der durch die Behandlung mit kurzen Implantaten erreichten Steigerung des Patientenkomforts, stellen diese eine mögliche Therapieoption zur traditionellen Versorgung des Oberkieferseitenzahnbereiches mit Sinus Augmentation und Standardlängenimplantaten dar. Konklusion: Bei der zahnärztlich - chirurgischen Versorgung der zahnlosen posterioren Maxilla mit kurzen Implantaten können ähnlich hohe evidenzbasierte Implantaterfolgsraten (über 90%) wie bei der konventionellen Therapie mit Sinus Augmentation und Standardlängenimplantaten erreicht werden.

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