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Selected Publication:

Schwenner, M.
Verankerungstauglichkeit verschiedener Kombinationen von Wurzelkanalstiften und Befestigungsmöglichkeiten Teil II
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 70 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Ebeleseder Kurt
Altmetrics:

Abstract:
Konfektionierte Wurzelkanalstifte aus Titan sind trotz des vermehrten Auftretens von metallfreien Restaurationsmaterialien nach wie vor ein probates Mittel, um avitale, stark substanzgeschwächte Zähne zu versorgen. Mit der Einführung von Kunststoffzementen stehen neben der konventionellen Befestigung mittels Zinkoxidphosphatzement neue Befestigungsmaterialien zur Verfügung. Ziel:Ziel dieser Studie war es die Haftfestigkeiten von konfektionierten Wurzelkanalstiften aus Titan in Kombination mit verschiedenen Befestigungsmaterialien nach non destruktiver Kausimulation im axialen Zugversuch zu ermitteln. Material und Methode:60 extrahierte humane Zähne der zweiten Dentition wurden an der Schmelz ¿ Zementgrenze dekapitiert, in Epoxydharz eingebettet, endodontisch behandelt und für die Insertion des ER Kopfstiftes der Firma Komet ISO 090 vorbereitet. Die Insertionstiefe des Stiftes betrug 8 mm. Das Studiendesign umfasste im Vorfeld die Vermessung von 23 anonymisierten Frontzahn ¿ Kleinbildröntgenaufnahmen, um Aufschlüsse über die Wurzelkanalanatomie des juvenilen Frontzahnes zu erhalten. Die Erkenntnisse dieser Vermessung flossen durch eine 3 mm tiefe koronale Erweiterung der Stiftkavität für die Hälfte aller Probenkörper in das Studiendesign ein. Als Befestigungsmaterialen dienten: [1] RelyXTM Unicem Automix 2 (3M ESPE), [2] GC Fuji PLUS mit GC Fuji PLUS CONDITIONER (GC Europe), [3] Composite ¿ System Evo (Fa. Komet®), [4] Phosphat Cement/ schnellhärtend (Hoffmann Dental Manufaktur GmbH). Zusätzlich wurde für eine weitere [5] Gruppe der Titanstift mit dem M.L. Primer (Shofu Dental GmbH) vorbehandelt und mit dem Composite ¿ System Evo (Fa. Komet®) befestigt. Daraus ergaben sich 10 Versuchsgruppen zu je sechs Proben. Anschließend wurden die Versuchszähne einer Kausimuation von 150.000 Belastungszyklen mit 100 N (0,2 sec Belastungs- und Ruhephase) unterzogen. Danach erfolgte die Messung der Haftkräfte im axialen Zugversuch (1 mm/min, max. 5 kN). Während der gesamten Zeit wurden die Probenkörper in physiologischer Kochsalzlösung gelagert. Die Daten wurden mittels einer einfaktoriellen Varianzanalyse und anschließendem Tukey HSD Test analysiert. Ergebnisse:In der Gruppe mit formkongruenter Stiftinsertion zeigte RelyXTM Unicem (271,83 N ± 45,9 N) signifikant höhere Retentionswerte als die Befestigungsmaterialien Zinkoxidphosphatzement (175,58 N ± 55,3 N) und GC Fuji PLUS (157,58 N ± 50,5 N). Das Composite System Evo Komet® mit (246,63 N ± 68,0 N) und ohne (192,70 N ± 51,5 N) Verwendung des Metallprimers M.L.Primer Shofu unteschied sich nicht signifikant. In den Versuchsgruppen mit koronaler Inkongruenz wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt. Der Vergleich aller Befestigungsmaterialien in Bezug auf die Präparationsform lieferte ebenfalls keine signifikanten Unterschiede. Konklusion:Es konnte gezeigt werden, dass sich Wurzelkanalstifte aus Metall nach wie vor zur Wiederherstellung stark zerstörter, endodontisch behandelter Zähne eignen. Es müssen jedoch bei der Wahl geeigneter Materialkombinationen eine Vielzahl von Kriterien beachtet werden, um den klinischen Erfolg zu sichern. Selbstadhäsive Befestigungszemente sind neben der konventionellen Zementierung mittels Zinkoxidphosphatzement eine sehr gute Alternative.

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