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Selected Publication:

Bangerl, K.
Der Patient mit akuter Herzinsuffizienz an der Universitätsklinik für Innere Medizin Graz
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 60 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Fruhwald Friedrich
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Hintergrund / Ziele: Die akute Herzinsuffizienz (AHI) stellt ein komplexes lebensbedrohliches Syndrom dar, welches mit einer reduzierten Lebensqualität, einer schlechten Prognose und hohen Kosten für das Gesundheitssystem verbunden ist. Um mehr Information über diese Erkrankung zu erhalten, wurde versucht im Rahmen des Euro Heart Failure Survey III (EHFS III) die aktuelle Situation der AHI in Europa abzubilden. Es waren 136 europäische Krankenhäuser beteiligt, davon 6 aus Österreich. Dabei sollte das Management der AHI sowie die Umsetzung der Guidelines in den klinischen Alltag erhoben werden. Die lokalen Daten des größten Zentrums Österreichs sind in dieser Arbeit dargestellt. Methoden: Von Oktober 2009 bis Mai 2010 wurden an einem festgelegten Wochentag Patienten mit AHI nach Einholen ihres Einverständnisses in das Survey eingeschlossen. Die Aufnahme erfolgte über die zentrale Notaufnahme des Universitätsklinikums Graz. Mit einem von der ESC vorgefertigten Fragebogen wurden Ätiologie, Risikofaktoren, Begleiterkrankungen, klinische Zeichen und Symptome sowie Diagnostik und Therapie in der Vergangenheit und während des stationären Aufenthaltes festgehalten. Weiters waren nach 3-, 6- und 12 Monaten Follow-ups vorgesehen. Ergebnisse: Insgesamt wurden 30 Patienten in diese Auswertung eingeschlossen (14 männlich, 16 weiblich; Durchschnittsalter 77 Jahre, Standardabweichung 13) Als häufigste Ursache der AHI ist die KHK zu nennen. Bei Aufnahme wurde die Einnahme von ACE-Hemmern, Angiotensin Rezeptor Blockern, ß-Blockern, Aldosteron-Antagonisten, Diuretika und Digitalis dokumentiert. Diese Medikamente wurden in 43%, 17%, 73%, 7%, 67% und 23% der Fälle zur Therapie der HI eingesetzt. Bei Entlassung wurden alle Medikamente ¿ mit Ausnahme der ß-Blocker - häufiger verordnet. Am Aufnahmetag wurde NT-pro BNP bei 24 (80%) Erkrankten bestimmt, der mediane Wert lag bei 5793 ng/l (min 1258, max 35000). Die mediane Aufenthaltsdauer im Krankenhaus betrug 8 Tage (min 2, max 37). 6 (20%) Patienten wurden mit Levosimendan therapiert; 3 (10%) der insgesamt 30 Teilnehmer benötigten eine intensivmedizinische Betreuung. Eine (3%) Patientin ist während des stationären Aufenthaltes verstorben. Schlussfolgerung: Im Rahmen des EHFS III wurden europaweit neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der HI gewonnen. Die lokalen Daten der Medizinischen Universität Graz zeigen, dass vor allem im Bereich des Managements dieser Erkrankung großer Aufholbedarf besteht. Insbesondere, wenn der Großteil der Patienten nicht an einer kardiologischen Abteilung behandelt wird.

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