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Reiter, R.
Retrospektive Analyse der Versorgung von traumatischen Wirbelkörperfrakturen mittels Kyphoplastie und Kalziumphosphatzement im Langzeitverlauf
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 86 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Gumpert Rainer
Altmetrics:

Abstract:
Es handelt sich bei der Kyphoplastie um eine minimalinvasive Operationsmethode, die es ermöglicht frakturierte Wirbelkörper mit Hilfe eines Ballons wieder aufzurichten, um diese anschließend mit Knochenzement auf Dauer zu stabilisieren. Weltweit am häufigsten verwendet wird PMMA-Zement. Da diese Art des Zements nicht nur Vorteile bietet, wird fieberhaft auch an neuen Knochenersatzmaterialien geforscht. Kalziumphosphatzement ist ein sehr interessantes Material, das auch die Fähigkeit der Osseointegration und Osseokonduktion besitzt. Der Zement wandert in den noch intakten Knochen ein und wird von diesem resorbiert. Ein weiterer Vorteil ist der im Gegensatz zum PMMA-Zement isotherme Aushärteprozess. Nachteilig wird eine geringere Primärstabilität genannt. Dieser versucht man mit Hilfe von zusätzlicher dorsaler Instrumentierung entgegenzuwirken. Ziel war es, Patienten, die mit Kalziumphosphatzement versorgt wurden, hinsichtlich Kyphosewinkel, Wirbelkörperhöhen und Beschwerden zu untersuchen. Material und Methoden: Es handelt sich um Daten von 53 Patienten. Es wurden der Kyphosewinkel und die Relation von Wirbelkörpervorderkante zur Wirbelkörperhinterkante prä- und postoperativ, sowie im Ein-Jahres- Kontrollröntgen bestimmt. Auch eine Schmerzskala und ein Roland-Morris Disability Score wurden erhoben. Ergebnisse: Im Vergleich zur präoperativen Ausgangssituation im Gesamtkollektiv zeigt sich eine Aufrichtung der Wirbelkörpervorderkante im Ein-Jahres- Kontrollröntgen um 6,7%. In der Gruppe ohne dorsaler Instrumentierung erfährt die Wirbelkörpervorderkante eine Höhenzunahme um 3%, in der Gruppe mit dorsaler Instrumentierung um 5,1%. Der Kyphosewinkel nahm in der Gruppe ohne dorsale Instrumentierung innerhalb eines Jahres um 3,07° auf 10,78° zu. In der Gruppe mit dorsaler Instrumentierung war eine Aufrichtung um 1,53° auf 10,21° zu messen. Die Werte der Schmerzskala waren rückläufig und auch die Auswertung des Roland-Morris Disability Questionnaire brachte eine Verbesserung der Beschwerdesituation. Zusammenfassung: Die Kyphoplastie mit Kalziumphosphatzement scheint, gerade mit dorsaler Instrumentierung, eine geeignete Operationsmethode für ein junges Patientenkollektiv zu sein. Es handelt sich um eine komplikationsarme und sichere Methode, die zu einer schnellen Regeneration und Mobilisation führt.

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