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Gewählte Publikation:

Tegetthoff, S.
DIE AUSWIRKUNGEN VON ANGST AUF DEN VERLAUF EINER SCHWANGERSCHAFT BEI PATIENTINNEN MIT BIPOLAR AFFEKTIVER STÖRUNG Schwangerschaft und Postpartum bei bipolarer Störung
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2011. pp.80. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kapfhammer Hans-Peter
Reininghaus Eva
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Schwangerschaft und Postpartum stellen eine sehr vulnerable Phase im Leben jeder Frau dar, vor allem bei Frauen mit einer psychiatrischen Vorerkrankung. Die Literatur zu dieser Thematik ist limitiert und im speziellen über den Einfluss von Ängsten ist noch wenig bekannt. Ziel dieser Studie ist es, den Verlauf der bipolaren Störung während Schwangerschaft und Postpartum-Phase, sowie den Einfluss von Angst auf den Verlauf der bipolaren Störung in Schwangerschaft und Postpartum-Phase zu erforschen. Methodik: Es wurde eine explorative Studie mit detaillierten Patientinnen- und Probandinnenbefragungen anhand von semistrukturierten Interviews durchgeführt. Das Interview wird unterteilt in zwei Teile: dem SKID, zur Erfassung und Diagnostik ausgewählter psychischer Syndrome und dem selbst erstellten deskriptiven Interview (11 Fragebögen). Anhand des STAI (State Trait Angst Inventar) und des Strukturierten Interviews zur Schwangerschaft und Geburt: „Angst in der Schwangerschaft und im Postpartum“ wird das Angstverhalten exploriert und erörtert. Für die Studie konnten insgesamt 138 Frauen rekrutiert werden, 22 Frauen mit der Diagnose einer bipolaren Störung mit Kind, 13 Frauen mit bipolarer Störung ohne Kind und 103 gesunde Kontrollpersonen. Ergebnisse: Die Studie konnte einige sehr wichtige und aussagekräftige Ergebnisse in Erfahrung bringen. Frauen mit bipolarer Störung sind häufiger von Schwangerschaftsdepressionen (10,7% vs. 0,9%) und Postpartum-Depressionen (35,7% vs. 3,1%) betroffen als gesunde Frauen. Des Weiteren zeigte sich, dass sich bipolare Patientinnen sehr deutlich in ihrem Angstverhalten von gesunden Frauen unterscheiden. Schlussfolgerung: Es wäre von besonderer Wichtigkeit zu dieser speziellen Thematik noch mehr Forschungsarbeit zu leisten, da die Auswirkungen der Schwangerschaft und der Postpartum-Phase bei Frauen mit bipolarer Störung noch nicht ausreichend geklärt sind, vor allem auch in Hinsicht auf schwangerschaftsspezifische Ängste und ihr Folgen.

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