Gewählte Publikation:
Lintner, L.
Assoziation zwischen basalen Entzündungsparametern und Restenose nach Carotisstenting
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2011. pp.72.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Brodmann Marianne
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Fröhlich Harald
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Das Lipoprotein(a) [Lp(a)] ist ein bekannter Risikofaktor für das Auftreten einer Arteriosklerose. Erhöhte Lp(a)-Werte werden als Ursache arteriosklerotischer Folgeerkrankungen wie der cerebrale Insult oder der Myocardinfarkt kontrovers diskutiert. Ziel dieser Studie war es, einen Zusammenhang zwischen hohen Plasma-Lp(a)-Werten und Patienten, die eine In-Stent Restenose (ISR) nach einem Stenting der Arteria carotis (CAS) entwickelten, zu finden. Methoden: Diese prospektive Studie schloss ein Gesamtkollektiv von 100 Patienten mit 108 Stents der Arteria carotis ein. Es wurden vor dem CAS, nach 1 Tag und 1, 3, 6, 12, 24 und 36 Monaten sowohl Laboruntersuchungen als auch Doppler-Ultraschall-Untersuchungen durchgeführt. Ergebnisse: Die primäre Offenheitsrate nach 36 Monaten betrug 87,5%. 16 hämodynamisch wirksame ISR der Carotisarterien traten nach einer Durchschnittsdauer von 11,2 Monaten auf. 11 Patienten starben während der Follow-up Periode, wobei ein Fall auf ein cardiovaskuläres Event und einer auf einen tödlichen cerebralen Insult infolge arteriosklerotischer Gefäßwandveränderungen zurückging. Diejenigen Patienten, die eine hämodynamisch wirksame ISR der Arteria carotis entwickelten, wiesen zum Zeitpunkt Bl (174.8 vs 78 nmol/l; p= 0,001) und am Tag 1 nach dem Eingriff (147 vs 87,5 nmol/l; p= 0,038) eine signifikant höhere Serum-Lp(a)-Konzentration auf. Die Intima Media Dicke (IMD), gemessen zum Zeitpunkt baseline war sowohl bei Patienten, die eine ISR entwickelten, als auch bei Patienten ohne einer solchen Entwicklung gleich hoch (bl: 0,9 vs 1,0 mm, p= ns). Eine signifikante Erhöhung der IMD konnte bei Patienten mit einer ISR 1 Tag (2,6 vs 1,4 mm, p= 0,02), 1 Monat (3,4 vs 1,6 mm, p= 0,04) und 3 Monate (2,7 vs 1,3 mm, p= 0,007) nach dem CAS gefunden werden. Nach 6, 12, 24 oder 36 Monaten konnte bei der IMD-Messung beider Patientengruppen kein Unterschied festgestellt werden. Diskussion: Die Ergebnisse dieser Studie lassen vermuten, dass erhöhte präinterventionelle Serum-Lp(a)-Werte einen Risikofaktor für das Auftreten einer ISR nach einem CAS darstellen. Aufgrund der initial erhöhten IMD-Werte bei Patienten, die eine ISR entwickelten, schlussfolgern wir, dass eine erhöhte Entzündungsantwort in der Gefäßwand dieser Patienten mediiert durch erhöhte Lp(a)-Werte ursächlich für das Auftreten einer ISR nach einem CAS sind. Um die Rolle des Lp(a) im Restenoseprozess vollständig zu entschlüsseln, bedarf es noch weiterer Studien.