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Gibiser, KS.
Der Intrauterine Fruchttod (IUFT) im 3. Trimenon
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2011. pp.96.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Gürtl-Lackner Barbara
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Haas Josef
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Holzapfel-Bauer Margit
- Altmetrics:
- Abstract:
- Durch die Verbesserung der medizinischen Versorgung ist die Rate der Totgeburten in Österreich stark gesunken und beträgt derzeit unter 300 pro Jahr (1). 50% der perinatalen Todesfälle treten in Industrieländern in einem Schwangerschaftsalter auf, in dem die Kinder zumindest unter intensivmedizinischer Behandlung bereits überleben würden (2). Besonders im dritten Trimenon stellt der Fruchttod für alle Beteiligten eine große Belastung dar. Die Feststellung der Ursache ist daher von enormer Bedeutung. In vielen Fällen lässt sich keine Ursache ermitteln, und eine Beratung der Eltern ist dann nur eingeschränkt möglich. In anderen Fällen ist diese Situation mit mütterlichen Risikofaktoren assoziiert, die zumindest teilweise das Ereignis erklären. Dazu gehören beispielsweise Diabetes mellitus und der während der Schwangerschaft auftretende Gestationsdiabetes, die zu einer erhöhten Rate an Fehlgeburten, Frühgeburten und Makrosomie führen (3). Einen weiteren wichtigen Risikofaktor stellt die Präeklampsie dar, welche klinisch durch das Auftreten von Bluthochdruck, Ödemen und Proteinurie gekennzeichnet ist (4). Die Plazenta kann hier auffällige Veränderungen im Bereich der dezidualen Gefäße aufweisen, die als deziduale Atherose bezeichnet werden (5). Rauchen während der Schwangerschaft führt zu einer erhöhten Rate an Frühgeburtlichkeit, intrauteriner Wachstumsrestriktion, intrauteriner Sterblichkeit der Feten und kann zu einem zu einem verfrühten Blasensprung mit nachfolgend einsetztender Wehentätigkeit führen (4). Für einen Teil der Totgeburten des dritten Trimenons kann allerdings die Ursache oder auch nur die Risikofaktoren nicht ermittelt werden. Es wird angenommen, dass viele dieser Todesfälle auf ein akutes oder chronisches Plazentaversagen zurückzuführen sind, welches in Ultraschalluntersuchungen nicht beurteilt werden kann (6). In dieser Studie sollen daher retrospektiv die Totgeburten der letzten 6 Jahre auf Vorliegen von maternalen und fetalen Risikofaktoren untersucht und mit einer entsprechenden Kontrollgruppe von Lebendgeburten verglichen werden. Diese Daten werden in der Folge mit vorliegenden Befunden der Plazenten korreliert, um eine mögliche Assoziation festzustellen. Daten aus der Studie sollen zu einer möglichen früheren Erkennung von Risikoschwangerschaften für intrauterinen Fruchttod führen.