Selected Publication:
Koller, IS.
Österreich - Ein Entwicklungsland in der Kinder- und Jugendrehabilitation
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2011. pp.44.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Kerbl Reinhold
- Altmetrics:
- Abstract:
- In Österreich haben Kinder und Jugendliche bis dato nur in Ausnahmefällen die Möglichkeit, Rehabilitationsbehandlungen in eigens für sie adaptierten Kliniken zu erhalten. Stattdessen ist die stationäre Rehabilitation zum Teil in die Erwachsenenrehabilitation eingegliedert, wobei diese Möglichkeit nicht für alle Indikationsgruppen vorhanden ist und auch nur eine eingeschränkte Anzahl an Betten zur Verfügung steht. Stolpersteine in der Umsetzung einer systemischen Kinder- und Jugendlichenrehabilitation in Österreich stellen vor allem die Finanzierung, als auch die Definition von Rehabilitation als Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit im Gesetzbuch dar. In Deutschland gibt es seit vielen Jahren gut organisierte Kinder- und Jugendrehabilitationsprogramme und eigene Kliniken für eine Vielzahl von Indikationen. Eine telefonische bzw. elektronische Umfrage in deutschen Rehabilitationskliniken, in der die angebotenen Therapien und zu Verfügung stehenden Betten erfragt wurden, ergab allerdings, dass das Angebot den tatsächlichen Bedarf deutlich überschreitet. Die schlechte Auslastung führte in der Vergangenheit auch bereits zu einigen Schließungen von Kliniken in Deutschland. Auch findet sich eine Dominanz bestimmter Indikationsgruppen, während andere, seltenere Krankheitsbilder vernachlässigt werden. Ziel der Entwicklung der Kinder- und Jugendrehabilitation in Österreich sollte es sein, die bewährten Systeme zu übernehmen, aber auch aus den Fehlern der Nachbarn zu lernen und in der Eröffnung von neuen Kliniken genau auf die Indikationsgruppen und Bettenverteilung zu achten, um ein ökonomisches und vor allem bedarfsorientiertes und qualitätsgesichertes System in diesem Bereich zu gewährleisten.