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Husic - Behic, A.
Geschlechtsspezifische Komplikationsmuster nach einer Bronchialkarzinomresektion
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 94
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Fink-Neuböck Nicole
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Smolle-Juettner Freyja-Maria
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund:In dieser Arbeit wurde untersucht, ob geschlechtsspezifische Unterschiede in der Inzidenz postoperativer Komplikationen bestehen und ob bzw. welchen Einfluss diese auf die Überlebenszeit haben. Methoden:Im Rahmen der retrospektiven Single Center Studie wurden die Patienten ermittelt, die im Zeitraum von Jänner 2003 bis Dezember 2007 an der Abteilung für Thorax- und hyperbare Chirurgie des Universitätsklinikum für Chirurgie Graz wegen eines Bronchuskarzinoms einer Lungenresektion unterzogen worden waren. Ergebnisse:Die Daten von insgesamt 405 Patienten gingen in die Analyse ein. Das Patientenkollektiv umfasste 260 Männer und 145 Frauen. Das weibliche Kollektiv war im Durchschnitt jünger, als das männliche Kollektiv (62,20 (+/-10,224) vs. 64,06 Jahre(+/-9,147). Die Patientinnen waren kleiner und hatten auch niedrigere Lungenfunktionswerte. FeV1: 2115,66 (+/-440,758) Liter vs. 2596,47 (+/-653,327) Liter, Vo2max: 17,2801 (+/-4,13221) vs. 18,8474 (+/-5,18050) ml/kg/min. Bis auf die Komplikationsformen Embolie und Thrombose, wiesen die Frauen eine niedrigere Komplikationshäufigkeit auf als Männer. Nachblutung (2:11), Reoperation (9:29), Mukostase (25:70), Pneumonie (3:15), Pleuraempyem (2:6), Wundheilungsstörung (2:3), Myokardinfarkt (1:3), Embolie (3:1), Thrombose (4:2). Weitere geschlechtsspezifische Unterschiede zeigten sich auch bei der Drainagedauer (Männer 7,60 Tage [+/- 4,105] vs. Frauen 6,97 Tage [+/-3,466]). Bei 0,05 Männern (+/-0,210) und 0,01 Frauen (+/-0,117) wurde eine Pneumothorax - Re-Drainage durchgeführt. Statistisch signifikant war jedoch nur der Unterschied in der Inzidenz einer postoperativen Mukostase (p = 0.027). Insgesamt hatten 51/145 Frauen und von 140/260 Männern einen komplikativen Verlauf. (35,17% vs. 53,84%) Die mittlere Überlebenszeit des Gesamtkollektivs betrug 55 Monate, wobei die weiblichen Patienten eine um zwei Monate längere Überlebenszeit aufwiesen (55,8 vs. 53,8 Monate), dieser Unterschied war jedoch nicht statistisch signifikant (p = 0,220). Statistisch signifikant war die Korrelation zwischen Überlebenszeit und Mucostase (57 vs. 48 Monate, p = 0,045), Pleuraempyem (56 vs. 33 Monate, p = 0,028) sowie Wundheilungsstörung (56 vs. 30 Monate, p = 0,020). Von den Risikofaktoren Nikotinabusus, Alkoholkonsum, KHK, COPD und PAVK, hatte nur der Alkoholkonsum einen statistisch signifikanten Einfluss auf die Überlebenszeit (p = 0,048, 56 vs. 53 Monate). Der häufigste Karzinomsubtyp im untersuchten Kollektiv war das Adenokarzinom (38,7%), gefolgt vom Plattenepithelkarzinom mit 30,0%. Bei 13,4% lag eine Mischform, bei 9,2% verschiedene seltene Subtypen des nichtkleinzelligen Karzinoms und bei 3,5% ein pleomorphes Karzinom vor. Patienten mit einem Adenokarzinom zeigten die längste postoperative Überlebenszeit nach dem chirurgischen Eingriff (56 Monate; n.s. gegenüber den anderen Subtypen). Beim Plattenepithelkarzinom oder einer Karzinom-Mischform betrug die mittlere Überlebenszeit 53 Monate, bei pleomorphem Karzinom 41 Monate. Die Tumorstadien hatten keinen statistisch signifikanten Einfluss auf die Überlebenszeiten in unserem Studienkollektiv. Bei 61,7% des Patientenkollektivs (N=248) wurde im Erhebungszeitraum kein Rezidiv diagnostiziert, 38,3% (N=154) hingegen redzidivierten. Die mittlere Überlebenszeit der männlichen Patienten mit einem Rezidiv betrug 39 Monate, die der weiblichen 42 Monate (p = 0,352).
Schlussfolgerung: In dem untersuchten Kollektiv von 405 resezierten Patientinnen und Patienten mit Bronchuskarzinom zeigten sich geschlechtsspezifische Unterschiede in der Häufi ...