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Schrempf, B.
Nephrogene Systemische Fibrose im Zusammenhang mit gadoliniumhältigen Kontrastmittel in der Magnetresonanz
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 62
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Aschauer Manuela
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Kopera Daisy
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die nephrogene systemische Fibrose (NSF) ist eine seltene schwerwiegende Erkrankung, die bei Patientinnen und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion beobachtet wird. Die im Vordergrund stehende Hautmanifestation zeigt sich klinisch durch Hautverdickung und Verhärtung mit oder ohne Hyperpigmentierung. Die betroffenen Patientinnen und Patienten geben auch Rötung, brennende- juckende Sensationen und Schmerzen der betroffenen Hautareale an. Hauptsächlich treten diese Veränderungen an den distalen Extremitäten auf. Bei Gelenkbefall kommt es zu schmerzhaften Flexionskontrakturen und die daraus resultierenden Fehlstellungen führen zu Einschränkungen im Alltag bis hin zur Immobilität. Von der Erkrankung können neben der Haut auch andere Organe wie Skelettmuskulatur, Herz, Lunge oder-, Niere betroffen sein.
Im Jahre 2006 wurde von Thomas Grobner, einem Internisten aus Wiener Neustadt, ein möglicher Zusammenhang zwischen der Applikation von auf Gadolinium- Chelaten basierenden Kontrastmitteln in der Magnetresonanz und der NSF bei niereninsuffizienten Patientinnen und Patienten beschrieben. Eine nicht unwesentliche Rolle scheint dabei die Verwendung von dem linearen Kontrastmittel Gadodiamid zu spielen.
Die amerikanische Zulassungsbehörde FDA (food and drug association) reagierte daraufhin mit einer Empfehlung, die Applikation Gadolinium- haltiger Kontrastmittel bei Patientinnen und Patienten mit Niereninsuffizienz massiv einzuschränken.
In Europa ist die Anwendung der Kontrastmittel Gadodiamid (Omniscan®) und Gadopentetat- Dimeglumin (Magnevist®) bei Patientinnen und Patienten mit schwerer Nierenfunktionstörung (GFR < 30 ml/min/1,73 m2) kontraindiziert.
Ziel dieser Arbeit ist einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten der NSF und Gadolinium- Kontrastmittel in der Magnetresonanz bei niereninsuffizienten Patientinnen und Patienten darzustellen. Dazu wurden Patientinnen und Patienten gescreent, die im Jahr 2007 eine Magnetresonanztomographie mit Omniscan®, Magnevist® und Dotarem® unterzogen wurden. Durchgeführt wurden die Untersuchungen am LKH- Universitätsklinikum der Medizinischen Universität Graz. Mit Hilfe des Betriebssystems Medocs wurden sämtliche Daten (Name, Geburtsdatum, Geschlecht, Adresse, Kreatininwerte) erhoben. Patientinnen und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurden genauer exploriert. Dazu wurde im Microsoft Office Excel 2007 eine Liste erstellt. Insgesamt wurden 19 Patientinnen und Patienten mit erhöhten Kreatininwerten des definierten Kollektives erhoben. In weiterer Folge wurden sie telefonisch und mittels Einladungsschreiben kontaktiert und ein Termin an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie in Graz vereinbart, um mögliche nachhaltig aufgetretene Hautveränderungen und Fibrosen festzustellen. Dabei wurde ein vorab entworfener standardisierter Fragebogen mit den betroffenen Patientinnen und Patienten ausgefüllt und die Hautveränderungen fotografisch dokumentiert. Die histologischen Befunde von bereits erfolgten Biopsien wurden ausgewertet.
Aufgrund der Multimorbidität und der Tatsache, dass ein großer Teil der Patientinnen und Patienten bereits verstorben waren, kamen nur drei Patientinnen und Patienten der Einladung nach.
Die Ergebnisse zeigen keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Applikation von Gadodiamiden in der Magnetresonanz und dem Auftreten von NSF bei Patientinnen und Patienten mit Niereninsuffizienz.
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