Selected Publication:
Leitner, M.
et - ehealth Terminal für die Multimodale Datenerfassung zur Telemedizinischen Überwachung von Patienten mit Herzinsuffizienz
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 50
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Fruhwald Friedrich
-
Scherr Daniel
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die chronische Herzinsuffizienz ist die einzige Herzerkrankung mit steigender
Inzidenz. Rehospitalisierungen dieser Patienten sind häufig. Besonders inadäquate
und lückenhafte Erfassung klinisch relevanter Parameter wie Blutdruck, Gewicht,
etc. können für eine suboptimale Therapie verantwortlich sein. Eine gute ambulante
Betreuung von Herzinsuffizienz-Patienten könnte mit Home-Monitoring-Systemen
verwirklicht werden. Patienten mit Herzinsuffizienz weisen zusätzlich häufig Vorhofflimmern
auf. Die Prävalenz von Vorhofflimmern bei Patienten mit Herzinsuffizienz variiert
zwischen 13% und 27%. Da Vorhofflimmern mit sehr großen und folgenschweren
Komplikationen verbunden sein kann - v.a. zerebraler Embolie - ist es wichtig, diese
Rhythmusstörung zu diagnostizieren, und bei Bedarf richtig zu behandeln.
Patienten und Methodik: Am LKH-Graz/Abteilung für Kardiologie wurde eine
nicht randomisierte, monozentrische Machbarkeitsstudie durchgeführt, an der 20 Patienten
mit chronischer Herzinsuffizienz teilgenommen haben. Die Patienten bekamen
je eine Waage, ein Blutdruckmessgerät mit integriertem EKG-Gerät, eine Symbolkarte
zum Einlesen des Befindens und der Medikamenteneinname und ein Mobiltelefon mit
nach Hause. Für 7 Tage schickten die Patienten 2x täglich ihre erfassten Parameter
an eine geschützte Internetplattform, auf die der Studienarzt Zugriff hatte. Ziel der
Studie war es zu sehen, wie gut die Qualität der gesendeten EKGs ist (ventrikulärer
± atrialer Rhythmus beurteilbar oder unbrauchbar), und wie benutzerfreundlich das
gesamte Telemonitoring-System ist. Dies wurde mit Hilfe eines Fragebogens erhoben.
Ergebnisse: Insgesamt kamen alle Patienten zusammen auf eine Monitoring-Dauer
von 140 Tagen. Es wurden 211 EKGs übermittelt, von denen 55,4% zumindest eine ventrikuläre
Rhythmusbeurteilung zuließen. Bei 12,3% aller EKGs konnte auch der atriale
Rhythmus beurteilt werden. Laut Fragebogen wurde dieses Telemonitoring-System als
übersichtlich, einfach und sinnvoll empfunden. Die Compliance betrug 89%.
Conclusio: Das System bietet die sinnvolle Möglichkeit, zusätzlich zu anderen Parametern
auch den Herzrhythmus zu erfassen. Um diese Möglichkeit wirklich effizient nutzen
zu können, muss die Signalqualität der EKGs noch verbessert werden. Durch die Benutzerfreundlichkeit
und Einfachheit könnte das Systems für ein breites Patientengut
in der ambulanten Nachsorge von Herzinsuffizienz-Patienten Anwendung finden.