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Gewählte Publikation:

Berchart, S.
Reduktion der Wundinfektionsrate und Kosteneffektivität nach operativer Therapie des Mammakarzinoms und Hydrofiber/Folien- Kombinationsverband im Wundmanagement
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 49 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Peintinger Florentia
Altmetrics:

Abstract:
Das postoperative Wundmanagement spielt eine große Rolle in der Vermeidung von Wundinfektionen und kann somit die Morbidität der Patientinnen nach Operation eines Mammakarzinoms stark beeinflussen. In der Literatur werden Wundinfektionsraten zwischen 1 und 26 Prozent beschrieben. Die vorliegende Diplomarbeit hat das Ziel die Wundinfektionsraten nach klassischem postoperativem Wundverband (Gruppe 1) versus neuen experimentellem postoperativem Hydrofiber/Folien-Kombinationsverband (Gruppe 2) bei Patientinnen mit Mammakarzinom zu vergleichen. Eventuelle Unterschiede in Bezug auf die postoperative Infektionsrate im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Verbandsmethoden werden analysiert und anschließend bewertet. Die Daten aller Patientinnen, die im Zeitraum von Jänner 2007 bis Dezember 2009 an der geburtshilflich-gynäkologischen Abteilung des Landeskrankenhaus Leoben aufgrund eines Mammakarzinoms behandelt wurden, wurden retrospektiv auf demographische Aspekte, Behandlungsmethoden, postoperative Infektionen und Komorbiditäten ausgewertet. Zusätzlich wurden die Kosten des klassischen und des experimentellen postoperativen Verbandes berechnet und miteinander verglichen. Im gesamten Zeitraum wurden 283 Patientinnen mit einem Durchschnittsalter von 60,8 Jahren (range 30-87 Jahre) in der Gruppe 1 und 60,1 Jahren (range 24-87 Jahre) in der Gruppe 2 behandelt. Insgesamt wurden 73 Mastektomien und 209 brusterhaltende Operationen durchgeführt. Die klassische Verbandsmethode wurde bei 108 Patientinnen (38,2%) angewandt und die neue experimentelle Hydrofiber/Folien-Kombinationsverbandmethode wurde bei 175 Patientinnen (61,8%) verwendet. Nach Entlassung wurden die Patientinnen noch für insgesamt vier Wochen nachkontrolliert. In dieser Zeit trat bei der klassischen Verbandsmethode bei insgesamt 17,6% (n=19) eine postoperative Infektion auf, welche einer Behandlung bedarf. Hingegen waren in der Gruppe mit der neuen Verbandsmethode nur 6,3% (n=11) aller Fälle von einer postoperativen Infektion betroffen. Der Kostenvergleich zeigte eine Kostenreduktion von knapp 89%. Diese Untersuchung zeigt, dass die experimentelle Kombination von Hydrofiber/Folien-Verband gegenüber der klassischen Verbandsmethode mit einer geringeren postoperativen Infektionsrate verbunden ist und somit eine sicherere und kosteneffektive Option für das Wundmanagement für Patientinnen nach Operation eines Mammakarzinoms darstellt.

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