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Olynec, J.
Einfluss der Blutzuckereinstellung während der Schwangerschaft bei Patientinnen mit Diabetes mellitus Typ 1 auf maternale und fetale Komplikationen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 86 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Treiber Gerlies
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die optimale Blutzuckereinstellung während der Schwangerschaft bei Frauen mit bereits vorbestehendem Diabetes bzw. während der Gravitation erstmalig aufgetreten Diabetes ist zur Vermeidung von maternalen und fetalen Komplikationen essentiell. Dabei sind regelmäßige Untersuchungen beim Diabetesspezialisten zur Kontrolle des Blutzuckers sowie Ultraschallkontrollen zur Überwachung des Schwangerschaftsverlaufes notwendig, um den Frauen Hilfestellung während dieser Zeit zu geben. Dabei ist auf individuelle Bedürfnisse sowie auf die verschiedenen Diabetesformen (Typ1, Typ2 und Gestationsdiabetes [GDM]) Rücksicht zu nehmen. Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Untersuchung aller schwangeren Patientinnen (2007-2010), die in der Diabetesambulanz der Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel vorstellig wurden. Die Erhebung der relevanten Daten (mütterliche Charakteristika, Geburtsverlauf, maternale und fetale Komplikationen) erfolgte aus den Patientenkarteien, um den Zusammenhang von Blutzuckerkontrolle und Schwangerschaftsverlauf von Frauen mit Diabetes zu beschreiben. Die Auswertung konzentriert sich auf Frauen mit Typ 1 Diabetes (T1D). Die T1D Schwangerschaften wurden in zwei Gruppen, mit einem HbA1c < 7% (n=16) und einem HbA1c > 7% (n=11), aufgeteilt. Ergebnisse: Es wurden 27 Schwangerschaften erfasst. Von insgesamt 21 Patientinnen mit T1D mit einem initialen HbA1c von 7,5±1,5% und lag vor der Geburt bei 6,4±1,0%. Bei 59% lag der HbA1c über 7% und nur bei 41% unter 7%. In der Gruppe mit erhöhtem HbA1c kam es zu einer höheren Anzahl an Frühgeburten, jedoch zeigte sich kein signifikanter Unterschied für maternale Komplikationen. In der ausgewerteten Gruppe kam es zu keinen Gestosen oder Malformationen bei den Lebendgeburten. Schlussfolgerung: In der untersuchten Gruppe mit T1D Schwangerschaften kam es trotz dem erhöhten Anteil an Frauen mit initial unzureichender Blutzuckerkontrolle, nach rascher Absenkung des HbA1c zu keinen relevanten maternalen oder fetalen Komplikationen. Basierend auf dieser Analyse wurde das Vorgehen für die präkonzeptionelle Beratung für Frauen mit Diabetes adaptiert.

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