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Gewählte Publikation:

Kupsa, RL.
Modifizierte minimal invasive extrakorporale Zirkulation (Mini ECC) versus konventionelle Herz - Lungen Maschine (HLM): Unterschiede und systemische Wirkung von Sauerstoff- und Kohlendioxidpartialdruck im Zentralnervensystem am Organ Cerebrum.
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 119 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Kupsa Romana
Betreuer*innen:
Knez Igor
Malliga Daniela-Eugenia
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund:Das sogenannte mini-ECC-System (Minimal Extracorporeal Circulation System) ¿ ein neues ¿miniaturisiertes¿ Modell der Herz-Lungen-Maschine (HLM) - wird erst seit kurzem entwickelt. Es handelt sich um ein minimales geschlossenes EKZ System, das neben einer speziellen Carmeda Beschichtung, noch folgende Vorteile besitzt:kein Blut-Luft Kontakt (geschlossenes System), geringere Hämolyse,niedrigeres Primingvolumen(Schlauchsystem 3/8 x 3/8), höhere Hämatokritwerte,kein Fremdblut notwendig, niedrigere Laktat Werte. Die konstant gemessenen pO2 und pCO2 Werte während der Verwendung der mini - ECC sollen die Vorteile eines geschlossenen Modells, gegenüber der bisher gebräuchlichen konventionellen extrakorporalen Zirkulation, beweisen. Mittels optochemischer Sensoren mit speziellem Messprinzip wurden arterielle, zentral-venöse und intrakraniell-venöse metabolische Werte während der gesamten EKZ gemessen. Mit diesem experimentellen Tierversuch möchten wir die Vor-und Nachteile eines kongenitalen, kinderherzchirurgischen Modells gezielt auf die Funktion des Organs Cerebrum evaluieren. Methodik: Im Rahmen unserer tierexperimentellen Studie wurden 14 Versuchstiere zur Gruppe mini-ECC (Gruppe 1) und zur Gruppe konventionelle CPB (Gruppe 2) randomisiert. Nach Erfassung der Ausgangswerte wurde mit dem CPB begonnen. Danach folgte eine tangentielle Klemmung der Aorta für 60 Minuten. Die Aortenklemme wurde geöffnet und es wurde für weiter 30 Minuten rezirkuliert. Die Tiere wurden weitere 30 Minuten nach dem Abgehen vom Bypass monitiert. Ergebnisse: In der Gruppe der konventionellen EKZ zeigte sich ein signifikant höherer Bluttransfusionsbedarf, als in der mini-ECC-Gruppe (395.71 ± 47.25 ml vs. 28.57 ± 14.87 ml). Auch das Füllungsvolumen der HLM konnte in Gruppe 1 im Vergleich zu Gruppe 2 mit einem p von 0.026055* signifikant reduziert werden (282.86 ± 37.27 ml vs. 425.71 ± 42.19 ml). Wir konnten in der mini-ECC-Gruppe die Tendenz zu höheren Hämatokrit- und Hämoglobinwerten, eine niedrigere Glukosekonzentration und einen geringeren Anstieg der Laktatwerte feststellen. Eine statistische Signifikanz konnte bei diesen Werten nicht nachgewiesen werden. Im zeitlichen Verlauf waren in der mini¿ECC¿Gruppe deutlich geringere pCO2-Werte im Myokard zu beobachten. Die pO2-Werte des Cerebrums nahmen mit einer Signifikanz von p=0.016701* deutlich höhere Werte in der Gruppe mini-ECC an. Konklusion: Unter standardisierten Bedingungen ist die mini¿ECC durch einen geringeren Transfusionsbedarf, geringere Hämatokrit- und Hämoglobinwerte, niedrigere Glukosewerte und einen geringeren Laktatanstieg gegenüber der konventionellen extrakorporalen Zirkulation privilegiert.

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