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Derler, B.
Erythrozytenparameter bei pädiatrischen Patienten - Bedeutung der Mikrozytose
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 90
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Kerbl Reinhold
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die Anämie stellt eine sehr häufige Erkrankung im Kindes- und Erwachsenenalter dar. Zur Feststellung der Ursache einer Anämie ist ein detailliertes Wissen über die Entstehung der Erythrozyten, deren Klassifikation anhand der Erythrozyten-Indizes sowie die Korrelation zu Grunderkrankungen und altersentsprechenden physiologischen Veränderungen erforderlich. Mikrozytär-hypochrome Anämien ¿ allen voran die Eisenmangelanämie - stellen die häufigste Form dar. Normozytäre und makrozytäre Anämien treten wesentlich seltener auf. Ziel dieser Arbeit war es, das Vorkommen der isolierten Mikrozytose und dessen Bedeutung im Kindes- und Jugendalter anhand von Erythrozyten-Parametern zu eruieren.
Methoden: Es wurde eine Studie mit 120 zufällig ausgewählten Patienten beiderlei Geschlechts im Alter von 0 bis 18 Jahren, die sich im Zeitraum von 15. Dezember 2010 bis 02. Februar 2011 an der pädiatrischen Abteilung des Landeskrankenhauses Leoben-Eisenerz in stationärer Behandlung befanden, durchgeführt. Es erfolgte eine Auswertung sowohl anhand der in Leoben bisher verwendeten geschlechtsspezifischen global verwendeten Normwerte als auch unter Anwendung der alters- und geschlechtsspezifischen Normwerte der pädiatrischen Abteilung des Landekrankenhauses Graz.
Ergebnisse: Ein Vergleich der Auswertungen zeigte deutlich auf, dass alters- und geschlechtsspezifische Referenzwerte ¿ wie sie in Graz Verwendung finden - die physiologischen Veränderungen vor allem in den ersten Lebensjahren berücksichtigen und somit weniger falsch-positive Anämiefälle liefern. Während anhand der Leobener Normwerte 56 Patienten als ¿anämisch¿ klassifiziert wurden, lag die Zahl der Anämiefälle unter Verwendung der Grazer Normwerte bei lediglich 27. Es handelte sich dabei überwiegend um mikrozytäre Anämien, die am häufigsten in Korrelation mit viralen Erkrankungen standen (¿Infektanämie¿).
Schlussfolgerung: Aufgrund oben genannter Ergebnisse kam es in Leoben zu einer sofor-tigen Einführung auf die in Graz verwendeten alters- und geschlechtsspezifischen Normwerte. Eine isolierte Mikrozytose konnte unter Anwendung dieser Normgrenzen nur bei einem einzigen der 120 Patienten festgestellt werden. Aus diesem Grund ist der isolierten Mikrozytose kein signifikanter Krankheitswert zuzuordnen.