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Gewählte Publikation:

Mlaker, J.
Schwangerschaft und Postpartum bei bipolarer affektiver Störung - Sucht in der Schwangerschaft und ihr Einfluss auf den Verlauf von Geburt und Postpartum-Periode
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 82 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kapfhammer Hans-Peter
Reininghaus Bernd
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund Mehrere Studien haben gezeigt, dass bei Menschen mit einer bipolaren Störung vermehrt ein komorbides Substanzproblem im Vergleich zur gesunden Bevölkerung besteht. Cassidy et al. (2001) bestätigten, das nahezu 60% der an einer bipolaren affektiven Störung erkrankten Personen einmal in ihrem Leben irgendeinen komorbiden Substanzmissbrauch aufweisen. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob sich Schwangerschaft bzw. Postpartum-Periode protektiv auf die zugrundeliegende Störung auswirken und inwieweit diese Zeit den Substanzkonsum der Frauen beeinflusst. Methodik Aus diesem Grund führten wir eine auf Fragebögen basierende Studie durch. Getestet wurden bis zum Zeitpunkt meiner vorläufigen statistischen Auswertung 147 Frauen, wovon 26 Mütter mit bipolarer affektiver Störung, 16 Patientinnen ohne Kinder und 105 gesunde Frauen waren. Anhand des standardisierten Lübecker Alkoholabhängigkeits- und ¿Missbrauchs-Screening-Tests wurde die Anzahl der Frauen mit einem Alkoholproblem aus den drei verschiedenen Studienkollektiven ermittelt. Der eigens erstellte deskriptive, schwangerschaftsspezifische Fragebogen sollte sowohl das Alkohol- als auch das Substanzkonsumverhalten der schwangeren Frauen mit einer bipolaren Störung und der schwangeren gesunden Studienteilnehmerinnen erörtern. Ergebnisse Die bisherigen Ergebnisse der derzeit noch laufenden Studie sind als erste Trends interpretierbar. Ein Hinweis ist, dass Frauen, die an einer BIP leiden, vermehrt zu Alkoholproblemen neigen. Im Großen und Ganzen unterschieden sich die gesunden Mütter und jene mit einer bipolaren affektiven Störung kaum in Hinblick auf das Substanzkonsumverhalten in der Schwangerschaft und Postpartum-Periode. Es zeigte sich jedoch, dass Frauen mit dieser psychischen Störung vermehrt zu Alkohol und Drogen greifen, wenn sie sich alleine fühlen. Weiters konnte eine gesteigerte Inanspruchnahme einer Therapie in Hinblick auf die zugrundeliegende Suchterkrankung bei diesen Frauen verglichen mit der gesunden Kontrollgruppe herausgefunden werden. Fazit Es ist wichtig die vorläufig erzielten Trends unserer Studie näher zu untersuchen, um eventuelle negative Auswirkungen der bipolaren Störung sowohl für werdende Mütter als auch für heranwachsende Kinder vermeiden bzw. minimieren zu können.

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