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Waschnig, KR.
Tako-Tsubo-Kardiomyopathie Fallbericht: Herzkreislaufstillstand als Erstmanifestation einer Tako-Tsubo-Kardiomyopathie und Literaturübersicht
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 92 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Lercher Peter
Scherr Daniel
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die TTC (Tako-Tsubo-Cardiomyopathy) beschreibt ein Krankheits-bild mit vorübergehender, kontraktiler Dysfunktion des Herzens. Dieses Bild wurde im Jahr 1990 erstmals von Sato et al. in Japan beschrieben, findet allerdings ein weltweites Auftreten. Es handelt sich um ein prinzipiell reversibles Zustandsbild, welches die Klinik eines akuten Myokardinfarktes imitiert, jedoch ohne relevante Koronarstenosen vorzuweisen. Hauptsächlich sind Frauen im postmenopausalen Alter, nach Auftreten eines physikalischen oder psychischen Stressfaktors, betroffen. Die Krankheit äußert sich mit akutem Thoraxschmerz, Dyspnoe, in Begleitung von EKG (Elektrokardiogramm)-Veränderungen und geringem Anstieg der Herzenzyme. Typisch für diese Erkrankung ist das Bild einer akuten myokardialen Wandbewegungsstörung mit Akinesie des linksventrikulären Apex und hyperkontraktiler Basis. Der pathophysiologische Mechanismus ist bis heute ungeklärt und lässt nur Vermutungen zu. Derzeit gibt es keinen gültigen Ablauf für die Therapie dieser Krankheit. Da es aber der Klinik eines akuten Koronarsyndroms ähnelt und auch Komplikationen, wie Thrombenbildung, kardiogener Schock und Rhythmusstörungen auftreten können, ist die initiale Therapie an die des akuten Myokardinfarktes angelehnt. Fallpräsentation: In der vorliegenden Arbeit wird der seltene Fall einer Tako-Tsubo-Kardiomyopathie mit Herzkreislaufstillstand als Erstmanifestation präsentiert. Diese Form der Komplikation wurde in der Literatur bislang erst wenige Male beschriebenen. Schlussfolgerung: Der untersuchte Fall zeigte einen typischen Verlauf einer TTC mit atypischer Erstmanifestation. Die Symptome begannen klassisch mit thorakalem Druckgefühl, wobei es dann zur seltenen Komplikation eines Herzkreislaufstillstandes bei Kammerflimmern mit notwendiger externer Defibrillation kam. Auch das Alter der Patientin weicht vom Normbereich ab. Eine Woche nach dem Geschehen bekam die Patientin einen ICD (Implantierbarer Cardioverter/Defibrillator) implantiert. Bereits ein Monat nach dem Ereignis stellte sich eine komplette Rückbildung der Wandbewegungsstörungen, ohne linksventrikuläre Funktionseinschränkung ein.

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