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Gewählte Publikation:

Mick, O.
Das Verhalten der Herzratenvariabilität (HRV) vor und nach symptomlimitierter Fahrradergospirometrie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 71 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Mick Oliver
Betreuer*innen:
Berghold Andrea
Schober Peter
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Herzratenvariabilität (HRV) beschreibt die physiologische Fähigkeit eines Organismus, den zeitlichen Abstand zwischen zwei Herzschlägen bedarfsgerecht zu adaptieren, wobei an dieser Adaption zahlreiche Regelkreise beteiligt sind. So erlaubt die genaue Erfassung der HRV auch Rückschluss auf viele dieser Regelkreise. Im Allgemeinen ist eine hohe HRV ein Zeichen für gute Adaptation und in weiterer Folge einen gesunden Organismus. Verminderungen der HRV sind bei ¿Lebensstil¿ Erkrankungen aber auch bei stressbedingten Erkrankungen, welche bereits im Kindes und Jugendalter auftreten können, sichtbar. HRV Veränderungen finden sich sowohl bei Be- als auch bei Überlastungen im Sport bzw. Leistungssport. Ziel dieser Arbeit war es, anhand eines Vergleichs der Nachbelastungsphase von drei unterschiedlich leistungsfähigen Gruppen festzustellen, ob die HRV als einfache, nicht invasive und oft durchführbare Methode zur Trainingssteuerung herangezogen werden kann. Daraus ergibt sich auch die Frage, ob Probanden mit unterschiedlicher Leistungsfähigkeit (VO2 max.) nach symptomlimitierter erschöpfender Ergospirometrie in der HRV unterschiedlich reagieren. Methoden: Für diese Studie wurden Messungen an 34 Probanden (13 davon weiblich und 21 männlich) im Alter von 11 bis 53 Jahren durchgeführt. Nach der individuell erreichten Vo2 max. wurden die Probanden in 3 Gruppen (trainiert, fit und untrainiert) eingeteilt. Einer 15 minütigen Liegephase folgte eine symptomlimitierte Fahrradergospirometrie bis zur maximalen Ausbelastung des Herzkreislaufsystems. Der Hauptfokus der Studie lag auf der anschließenden 30 minütigen Liegephase nach Belastung. Deskriptiv wurden die Zeitbereichs- (RMSSD und SDNN) und Frequenzparameter (HF, LF, log LF/HF) sowie die totale HRV und mittlere Herzfrequenz der 3 Gruppen verglichen. Ergebnisse /Schlussfolgerung: Von den insgesamt 34 durchgeführten Messungen wurden 3 wegen messtechnischer Probleme und zu geringer Validität ausgeschlossen. Insgesamt wurden 31 Messungen ausgewertet. Alle Probanden erreichten nach der Belastung ein Minimum in den folgenden der untersuchten HRV Parameter (HF, LF, RMSSD, SDNN, totale HRV). Während einer 30 minütigen Liegephase kam es bei allen Gruppen zu einem Anstieg dieser HRV Parameter, wobei die Vorbelastungswerte außer der LF der untrainierten Gruppe, allerdings mit sehr hohen Standardabweichungen in keinem Parameter und von keiner Gruppe erreicht werden konnten. Der Minimalwert beinahe aller Parameter lag in allen Gruppen im zweiten Zeitabschnitt von 6 bis 10 Minuten nach Belastung. Nur HF und RMSSD der trainierten Gruppe hatten ihr Minimum im dritten Zeitabschnitt von 11 ¿ 15 Minuten nach Belastung. Die Probanden der einzelnen Gruppen reagierten nach Belastung trendmäßig verschieden. Signifikantztests wurden aufgrund der geringen Probandenzahl, der Inhomogenität der Gruppen und wegen der Auswertemöglichkeit der zur Verfügung gestellten Software nicht berechnet. Das Problem der auffallend hohen Standardabweichungen der HVR Parameter könnte durch die in der Software vorgegebene Berechnung der Mittelwerte verursacht sein. Vermutlich erreicht die Berechnung der Medianwerte eine Verbesserung dieser Problematik. Möglicherweise ist auch die Gruppeneinteilung nach Leistungsfähigkeit (VO2 max.) nicht zielführend, da die HRV nicht nur durch die VO2 max. sondern ebenfalls durch andere das autonome Nervensystem steuernde Faktoren beeinflusst wird. Deshalb ist eine Aussage über die Eignung der HRV zur Leistungsanalyse und Bestimmung der Regenerationsfähigkeit aufgrund der ...

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