Gewählte Publikation:
Loibnegger, M.
Vergleich der Funktion des rechten Ventrikels bei herzkranken Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen:
Magnetresonanztomographie vs. Echokardiographie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 93
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Koestenberger Martin
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die Magnetresonanztomographie ist, abseits der Echokardiographie, die Standardmethode im klinischen Alltag zur funktionellen Diagnostik und Verlaufskontrolle (Messung der rechtsventrikulären (RV) - Funktion) bei Kindern mit angeborenen Herzfehlern. Bei Erwachsenen wird die systolische rechtsventrikuläre Funktion unter anderem mit dem echokardiographisch gemessenen Parameter TAPSE (Tricuspid Annular Plane Systolic Excursion) bestimmt. TAPSE ist bei Erwachsenen ein bereits etablierter Parameter zur Messung der RV-Herzfunktion. Jedoch sind Kinder keine kleinen Erwachsenen und daher lassen sich bisherige Studien und deren Ergebnisse nicht ohne weiteres auf sie übertragen. TAPSE Messungen bei herzgesunden Menschen (vom Neugeborenen bis zum jungen Erwachsenen) liefern unterschiedliche Ergebnisse und müssen besonders bei Kindern mit kongenitalen Herzfehlern unter Berücksichtigung des Wachstums der kleinen Patienten erforscht werden. Unserer Meinung nach sollte die Wertigkeit der echokardiographisch erhobenen Daten mit Daten des MRTs (als Goldstandard der RV Funktionsmessung) verglichen werden. Darum ist das Ziel dieser Arbeit ein VAergleich der gemessenen Werte der Bewegung des Trikuspidalklappenannulus im MRT und in der Echokardiographie bei Kindern mit kongenitalen Herzfehlern.
Methodik: Die untersuchte, selektierte Studienpopulation besteht insgesamt aus 80 Patienten im Alter von 0 ¿ 39: 42 Patienten mit Fallot´scher Tetralogie (TOF), 13 mit Transposition der großen Arterien (TGA), 10 mit Pulmonalatresie (PA), 6 mit Pulmonaler Hypertonie (PHT), 4 mit Double Outlet Right Ventricle (DORV) und 5 Patienten mit weiteren kongenitalen Herzfehlern. Bei jedem einzelnen Patienten wurde die rechtsventrikuläre Funktion mittels MRT (RVLAd-RVLAs) und Echokardiographie (TAPSE) gemessen.
Ergebnisse: Bei einem Vergleich der Mittelwerte der TAPSE mit RVLAd-RVLAs (Right Ventricular Long Axis diastolic ¿ Right Ventricular Long Axis systolic) aller 80 Patienten sieht man eine enge Korrelation der beiden Werte: im Mittel weicht die TAPSE um 0,27mm oder 1,8% von der RVLAd-RVLAs ab. Bei einer genauen Gegenüberstellung der Patienten aufgeteilt in die einzelnen kongenitalen Herzfehler ist der enge Zusammenhang sehr gut zu erkennen: TOF ¿ Abweichung um 4%; TGA ¿ Abweichung um 4%; PA ¿ Abweichung um 1,5% und PHT ¿ Abweichung um 5%. Bei einem weiteren Vergleich der Ejektionsfraktion aus der MRT und Echokardiographie zeigt sich auch ein signifikanter Zusammenhang mit einer mittleren Abweichung von 0,9%. Prinzipiell ist zu erkennen, dass die TAPSE bei den Patienten erniedrigt ist, bei denen auch die MR-RVEF erniedrigt ist.
Schlussfolgerung: Der echokardiographisch vermessene Parameter TAPSE ist ein guter physiologischer Index im klinischen Alltag der pädiatrischen Kardiologie um die systolische rechtsventrikuläre Funktion bei Kindern und jungen Erwachsenen mit kongenitalen Herzfehlern einfach, schnell, kostengünstig und zeitsparend zu bestimmen.