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Kreysing, R.
Expression von Lipoproteinrezeptoren in humanen Plazentagefäßen und der Einfluss des Gestationsdiabetes
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 94
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Wadsack Christian
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- Einleitung:
Das Smith Lemli Opitz Syndrom (SLOS), eine Erkrankung, welche durch eine reduzierte endogene fetale Cholesterinbiosynthese charakterisiert ist, sowie eine maternale Hyperlipidämie, welche zu einer vermehrten ¿fatty streak¿- Bildung in der fetalen Aorta führt, zeigen die Bedeutung des transplazentaren Cholesterintransportes von der mütterlichen zur fetalen Zirkulation, an welchem verschiedene Lipoproteinrezeptoren beteiligt sind.
In dieser Studie wurde die Expression von vier verschiedenen wichtigen Lipoproteinrezeptoren (SR-BI, LDLR, LRP-8, LOX-1) in Arterien und Venen der Chorionplatte untersucht. Weiters ist beschrieben, dass ein Gestationsdiabetes (GDM) während der Schwangerschaft u.a. zu einer verstärkten Fettstoffwechselstörung mit Veränderung der Blutfettkonzentrationen der Mutter führt. Deshalb wurde ebenfalls untersucht, ob ein GDM die Genexpression der oben genannten Lipoproteinrezeptoren in Plazentagefäßen verändert.
Methoden:
Es wurden Arterien und Venen aus gesunden (Kontrollgruppe) und aus Plazenten mit White A/B Gestationsdiabetes (GDM-Gruppe) bei termingerechter Schwangerschaft aus der Chorionplatte heraus präpariert (n=10). Die RNA wurde nach der TRI-Reagent-Methode isoliert. Die Konzentration und Reinheit der RNA wurde durch die Messung der Absorption bei 280 und 260nm in einem Spektralphotometer, sowie durch Gelelektrophorese bestimmt. Bei der cDNA und der quantitativen RT-PCR wurden Standardprotokolle verwendet. Als Referenzgene wurden L30, vWF und CD34 verwendet. Zur statistischen Auswertung wurden SPSS- und Sigma Plot- Software herangezogen. Es lagen sowohl eine Einverständniserklärung von Seiten der Patientinnen als auch die Einwilligung der Ethikkommission der Medizinischen Universität Graz zur Durchführung der Studie vor.
Ergebnisse und Schlussfolgerung:
SR-BI, LOX-1, LRP-8 and LDLR werden in den in der Chorionplatte liegenden Arterien und Venen exprimiert.
In gesunden Plazenten war SR-BI in den Venen (26-63%; p<0,001) höher exprimiert als in den Arterien. Weiters induzierte GDM die Expression von SR-BI in den Gefäßen signifikant (3-74%; p<0,001). Der Unterschied der LRP-8- und LOX-1-mRNA-Expression zwischen Arterien und Venen war in gesunden Plazenten fraglich. Aber auch hier induziert ein GDM die Genexpression beider Rezeptoren und führt zur einer erhöhten Expression in den Venen (LRP-8 27-80; p<0,001 and LOX-1 26-69%; p<0,001). Die Expression des LDLR zeigte zu große Schwankungen und war stark von den Normierungsgenen abhängig.
Weiters wichen die Ergebnisse in den meisten Fällen bei der Normierung gegen vWF im Vergleich zu L30 und vWF häufiger ab, sodass vermutet werden kann, dass vWF durch den GDM reguliert wird und damit als Referenzgen ungeeignet wäre.
Eine mögliche Abhängigkeit zwischen Lokalisation der Gefäße und dem Expressionsverhalten der Rezeptoren und die kleine Anzahl an Patientinnen in Kombination mit den geringen Unterschieden schränken allerdings die Aussagekraft dieser Studie ein.