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Gewählte Publikation:

Staber, H.
Erfahrungen mit lokalen Perforator-Lappenplastiken zur Defektdeckung an der unteren Extremität
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 48 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Koch Horst
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Durch die Entwicklung der Perforator-Lappen, ist der bislang geltende "Goldstandard" zur Deckung von Defekten an der unteren Extremität, die freie mikrovaskuläre Lappenplastik, zunehmend in Frage gestellt worden. Allerdings gibt es bezüglich der Komplikations- und Einheilungsraten, der Operationsdauer und der Hospitalisierungszeit noch keinen Vergleich zwischen diesen Methoden. Zielsetzung: Ziel dieser Arbeit soll es deshalb sein, diese Vergleiche herzustellen. Bei gleich guten oder besseren Ergebnissen der lokalen Perforator-Lappenplastiken sollten passende Defekte zunehmend mehr mit diesen Lappenplastiken versorgt werden. Dies würde eine deutliche Änderung des Behandlungskonzeptes bedeuten. Zusätzlich wird erhoben wie sich die Einheilung in Bezug auf Nikotinkonsum und andere vaskuläre Risikofaktoren verhält. Methodik: Retrospektivstudie über die seit 2006 im LKH-Graz, mittels lokaler Perforator- Lappenplastik, versorgten Patienten/innen. Die Ergebnisse wurden mit Patienten/innen, die im selben Zeitraum, eine freie mikrovaskuläre Lappenplastik erhalten haben verglichen. Ergebnisse: In der Gruppe der lokalen Perforator-Lappen betrug die durchschnittliche Operationsdauer 175 Minuten und die Hospitalisierungszeit lag bei 9,9 Tagen. Es zeigten sich durchschnittlich 27% Minor- und 18% Majorkomplikationen. In 9% der Fälle kam es zum Verlust des Lappens. In der Gruppe der freien mikrovaskulären Lappen betrug die durchschnittliche Operationsdauer 380 Minuten und die Hospitalisierungszeit lag bei 17,6 Tagen. Es zeigten sich 23% Minor- und 24% Majorkomplikationen. In 19 % konnte der Lappen nicht erhalten werden. Weiteres zeigten Patienten/innen beider Gruppen mit vaskulären Risikofaktoren und/oder positiver Nikotinanamnese eine höhere Komplikationsrate. Schlussfolgerung: Die lokale Perforator-Lappenplastik stellt bei geeigneter Indikation eine gute Alternative zur freien mikrovaskulären Lappenplastik dar.

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