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Gewählte Publikation:

Urak, CH.
Elektrische Hautwiderstandsmessungen und Akupunktur
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 69 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Litscher Gerhard
Wang Lu
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: In der Mitte des 20. Jahrhunderts entdeckte man, dass Akupunkturpunkte einen niedrigeren Hautwiderstand aufweisen. Man entwickelte dafür Impedanzmessgeräte, um so die Punkte genauer lokalisieren zu können und für einen Erfolg der Therapie zu garantieren. Es dauerte aber nicht lange, bis die Messungen angefochten wurden und die Gründe für die eventuellen verminderten Widerstandswerte in möglichen Störfaktoren gesehen wurden. Literaturrecherche: In der bereits vorhandenen Literatur finden sich sehr viele Hinweise auf die korrekte Messung des Widerstandes. Viele Arbeiten gehen davon aus, dass das Stratum corneum die größte Barriere darstellt. Mit zunehmender Stromfrequenz kann man aber diese Schicht fast umgehen. Um die Polarisation der Elektrode zu vermeiden, sollte man besonders auf das Material und die Größe der Elektrode, das Kontaktmedium, die Stromstärke und die Frequenz achten. Von weiterer Bedeutung ist auch die Positionierung der Elektroden. Neben den Arbeiten über die Grundlagen wurden auch viele Studien mit Widerstandsmessungen publiziert. Diese führten aber zu keinem gültigen Schluss. Es wurden Einkanal- und Mehrkanalgeräte mit Strom unterschiedlicher Frequenz und Stärke verwendet. Erstere wurden eher für Ohr- oder Körperakupunkturpunkte mit dünneren Hautschichten, wie bei den J¿ng-Punkten, verwendet. Das Problem der Mehrkanalgeräte war ein zu weiter Abstand zwischen den Elektroden, um eventuell einen Punkt zu identifizieren. Die Anzahl an Probanden war bei fast allen Studien sehr gering, und der Anpressdruck der Elektroden konnte nicht objektivierbar wiedergegeben werden. Konzept: Diese Studie wurde an der Medizinischen Universität Graz an 10 männlichen Probanden, im Alter von 20 bis 30 Jahren und eurokaukasischer Herkunft, durchgeführt. Ziel war es, durch eigene Messungen die Widerstandswerte eines Akupunkturpunktes und eines Placebo-Punktes zu vergleichen. Des Weiteren wurde auch die Impedanz-änderung während des Setzens und Herausziehens einer Nadel kontrolliert. Methode und Material: Für diese Studie wurde das GEDIS (Grazer ElektroDermales ImpedanzmessSystem) verwendet, ein 8 x 6 Elektrodenfeld mit federnd gelagerten Elektroden, die aus einem Gold überzogenen Beryllium-Kupfergemisch bestehen und einen Durchmesser von 0,9 mm haben. Der Punkt K¿ngzuì (Lu6) und ein auf selber Höhe ulnar des Herzmeridians liegender Placebo-Punkt wurden verwendet. Die Punkte wurden durch eine erfahrene Akupunkteurin aufgesucht. Vier Messungen, also an jedem Arm der Punkt K¿ngzuì und der Placebo-Punkt, wurden pro Person durchgeführt. Verum- und Placebo-Punkte wurden anschließend bezüglich deren Impedanz verglichen. Ergebnis: Die gemessenen Widerstandsparameter an den Akupunkturpunkten waren niedriger als jene an den Placebo-Punkten am gleichen Arm. Signifikant waren aber nur die Werte am rechten Arm. Das Einstechen der Nadel in die Haut ergab sowohl bei den Akupunkturpunkten als auch bei den Placebo-Punkten Abnahmen der Widerstandswerte um mehr als 100 kOhm. Beim Herausziehen waren geringer ausgeprägte Abnahmen der elektrischen Parameter erkennbar. Schlussfolgerungen: Die Werte an den Akupunkturpunkten des rechten Armes waren signifikant niedriger, die am linken Arm jedoch nicht. Getestet wurde auch nur ein Punkt an beiden Unterarmen. Um diese Studien aussagekräftiger zu machen, müssen mehrere Punkte an mehr Probanden getestet werden. Mögliche Störfaktoren, wie z.B. der Anpressdruck und die eigene Lokalisation der Punkte, müssen zusätzlich vermehrt berücksichtigt werden und zu neu konzipierten Methoden fü ...

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